Oberst (a D) Rudolf Wicki

23. Juni 2015

Einsatzzentralen einst und heute

ZUM REISEBERICHT

Bis in die 1960-er-Jahren hinein existierte in den stark vom Aktivdienst des 2. Weltkriegs geprägten schweizer Führungsstrukturen keine zentrale Einsatzleitung. Die Flieger- und Fliegerabwehrregimente wurden für den Einsatz einem grossen Verband der Armee zugewiesen und führten dort den Kampf weitgehend selbständig. Auf dem Gebiet der Nachrichten- und Übermittlungsdienste herrschten ebenfalls unbefriedigende Zustände. Eine Überwachung des gesamten schweizerischen Luftraums mit der Möglichkeit der Führung von Luftoperationen war erst in Ansätzen vorhanden.

Unter dem Mantel der Geheimhaltung wurde in den Fünfzigerjahren ein ambitiöses Infrastrukturprogramm in die Wege geleitet. Man begann mit dem Bau von Kavernen für die Unterbringung von Kampfflugzeugen, erstellte Pisten und Kommandoposten unter Fels. Parallel dazu wurde das so genannte «Flieger-Höhennetz» gebaut (inkl. Übergang zum UHF-Frequenzband). Technisch waren die Ergebnisse zwar positiv, aber operationell genügte dieses System noch nicht ganz.

Es war am 16. Dezember 1965 als der Bundesrat einen Kredit von 203 Millionen Franken sprach für das halbautomatische Luftüberwachungs- und Führungs-System „FLORIDA“ für die Flieger- und Fliegerabwehrtruppen (FFTrp) das eine zentrale Einsatzleitung ermöglichte.

Im Jahre 2001 wurde in der Luftwaffe das Projekt für ein Führungs- und Informationssystem der LW (FIS LW) gestartet, welches als Integrationsplattform für sämtliche einsatzrelevanten Informatiksysteme der LW dienen sollte.

Am 2. Februar 2004 wurde dann schliesslich das System FLORAKO eingeführt. Die vier Radar-Standorte sind klassifiziert und nicht öffentlich zugänglich.

 

Programm

0730 Abfahrt mit Car ab Zürich, Carparkplatz Sihlquai

Nach der Ankunft in Buochs / Ennetbürgen werden wir über die Einsatzleitung der LW während des Kalten Krieges vor Ort orientiert, wenn möglich in der Kaverne. Im Anschluss verfolgen wir den Ablauf der Startvorbereitungen einer Mirage RS inklusive deren „Ausrücken“ aus der Kaverne auf das Rollfeld. Das Mittagessen geniessen wir im Restaurant Flugfeld. Nachmittags fahren wir via Dübendorf nach Wangen-Brüttisellen, wo wir die aktive Führungseinrichtung unserer Luftwaffe – das Air Operation Center (AOC) besuchen werden. Rückfahrt nach Zürich.

1730 ca. Ankunft in Zürich, Carparkplatz Sihlquai

Der Link zum Reisebericht

11-2015-MAGAZIN NR. 85