Oberst (a D) Kurt Steinegger

8. – 13. September 2015

Grössenwahn und Untergang der Nationalsozialisten

Wenn es eine Hauptstadt auf dieser Welt gibt, die einen besonderen Platz einnimmt, dann ist es wohl Berlin. In dieser Stadt – einstmals Sitz der preussischen Könige, des deutschen Kaisers, der Weimarer Republik, Adolf Hitlers, der DDR-Diktatur und heute wieder Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland – wurden Weltkriege vom Zaun gebrochen, die Millionen von Menschen das Leben kosteten und die Zukunft Europas in grossem Umfang beeinflussten. Angesichts seiner stetig wachsenden Macht gab Hitler seinem Lieblingsarchitekten Albert Speer den Auftrag, gigantische Neubaupläne für Berlin mit riesigen Gebäuden zu entwerfen, welche die Welt bisher noch nicht gesehen hatte. Sie sollten der Stadt ein völlig neues Gesicht verleihen. Berlin sollte nach der geplanten Fertigstellung etwa 1953 zur Welthauptstadt „Germania“ werden und noch in 1000 Jahren von der Grösse der nationalsozialistischen Bewegung Zeugnis ablegen.

Berlin war aber auch das Zentrum des Widerstands gegen Hitler in Deutschland, als am 20. Juli 1944 der Bombenanschlag des Grafen Stauffenberg misslang und der von einem Widerstandskreis geplante Staatsstreich niedergeschlagen wurde. In der Folge wurden über 6000 Menschen verhaftet und viele von ihnen zum Tode verurteilt und im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Trotz gewaltiger Anfangserfolge der Wehrmacht standen nach knapp 4 Jahren Krieg die russischen Truppen bei den Seelower Höhen vor Berlin. Mit einer ungeheuren Konzentration von Menschen und Material wurde die letzte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden geführt. In einer 10-tägigen Schlacht wurden die Verteidiger von Berlin unter hohen Verlusten für beide Seiten niedergerungen.

Unmittelbar bevor die russischen Truppen das Regierungsviertel in Berlin stürmten, beging Hitler im Führerbunker unter der Reichskanzlei Selbstmord. Die letzten bei ihm verbliebenen Naziführer versuchten danach teilweise durch Flucht aus der umklammerten Reichshauptstadt zu entkommen um nicht in die sowjetische Kriegsgefangenschaft zu geraten. Die restlichen Verteidiger von Berlin kapitulierten am 2. Mai 1945 bedingungslos gegenüber der sowjetischen Führung. Die übrigen Teile der Wehrmacht kapitulierten in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945. Damit endete das 1000-jährige Reich bereits nach 13 Jahren in Schutt und Asche.

Programm

Dienstag

0850 Abflug ab Zürich nach Berlin-Tegel.

Fahrt mit Bus zum Flughafen Berlin-Tempelhof. Nach dem Mittagessen Besichtigung des Flughafens Tempelhof mit Blicken hinter die Kulissen und in die unterirdischen Anlagen dieses unter den Nationalsozialisten erbauten Flughafens. Anschliessend Fahrt zum Hotel in der Berliner Innenstadt. Vortrag über die „Reichshauptstadt Germania“. Apéro und Abendessen im Hotel. Übernachtung**** in Berlin.

Mittwoch

Fahrt zum mehrstöckigen unterirdischen Umsteigebahnhof Moritzplatz. Führung und Besichtigung dieser für die „Reichshauptstadt Germania“ ausgebauten, jedoch nie in Betrieb genommenen Verkehrsdrehscheibe. Während dem Zweiten Weltkrieg wurden im Bahnhof Schutzräume für die Bevölkerung eingerichtet. Anschliessend Verschiebung zum Schwerbelastungskörper, welcher zur Erprobung der Bodenfestigkeit für die in Berlin geplanten gigantischen Bauwerke errichtet wurde. Orientierung über Ziel und Zweck dieser 12‘650 Tonnen schweren Hinterlassenschaft der Nazi-Diktatur. Am Nachmittag Besuch und Führung im Bendlerblock mit Informationen zum Deutschen Widerstand. Abendessen in einem alten Berliner Restaurant und Übernachtung**** in Berlin.

Donnerstag

Fahrt nach Oranienburg mit anschliessender Führung und Besichtigung des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Nach dem Mittagessen Fahrt zum Holocaustdenkmal in Berlin mit anschliessender Begehung folgender Standorte des NS Machtapparates: Führerbunker, Propaganda- und Luftfahrtministerium, Fahrerbunker der Reichskanzlei sowie „Topographie des Terrors“ (Sitz des Reichsführers Heinrich Himmler, Standort des Reichssicherheitshauptamtes, der geheimen Staatspolizei und des Sicherheitsdienstes). Anschliessend Zeit zur eigenen Verfügung. Abendessen individuell, Übernachtung**** in Berlin.

Freitag

Vortrag über den „Kampf um Berlin“. Fahrt zum FLAK-Bunker Humboldhain. Führung und Innenbesichtigung des Bunkers. Nach dem Mittagessen Fahrt nach Zossen Wünsdorf. Besichtigung und Führung durch die Bunkeranlagen des Oberkommandos des Heeres (Maybach I und Nachrichtenbunker Zeppelin). Nach der Kaffeepause Besichtigung des Militärgeländes, welches nach dem Zweiten Weltkrieg vom Oberkommando der sowjetischen Truppen in der DDR weiter genutzt wurde. Abendessen auf der Rückfahrt nach Berlin. Übernachtung**** in Berlin.

Samstag

Fahrt nach Seelow. Vortrag über die Schlacht um die Seelower Höhen. Orientierung im Gelände über den Brückenkopf Küstrin. Mittagessen in Gorgast. Danach Informationen im Gelände über die Erweiterung und Vereinigung der sowjetischen Brückenköpfe und den Deutschen Ersatzangriff auf Küstrin. Orientierung über den sowjetischen Angriff auf die Seelower Höhen und die anschliessenden Operationen gegen Berlin. Besichtigung der Gedenkstätte Seelower Höhen. Rückfahrt ins Hotel mit anschliessendem Abendessen. Übernachtung**** in Berlin.

Sonntag

Vortrag über die „Kapitulation, Verhaftung und Verurteilung der NS-Kriegsverbrecher“. Fahrt zum Deutsch-Russischen Museum zur Kapitulation Deutschlands in Berlin Karlshorst. Nach der Besichtigung des Museums Fahrt zum Flughafen Berlin-Tegel und

Rückflug nach Zürich mit voraussichtlicher Ankunftszeit um 1625.

Reisebericht

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