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14-24 | FAK 1: Das Dispositiv während des Kalten Kriegs – Teil 2

Dienstag, 10. September - Mittwoch, 11. September 2024

Die Verteidigung des westlichen Juras – die Grenzbrigade 3 und der Waffenplatz Bure

Inhalt aktualisiert am 09.06.2025

ZUM REISEBERICHT


Reiseleitung: Div a D Dominique Juilland

Zwei Reisetage

Erstmalig im Programm


Thematische Umschreibung


Diese zweite Reise CA camp 1 nach dem Muster der GMS -«Generalstabsreisen» der Vorjahre führt nach der Begehung der Räume Br fr 1 und 2 in den Grenzraum des dritten grossen Sperrverbandes im Jura zur Brigade de frontière 3.

Es geht darum, vor Ort die operativen Planungen dieser Brigade im westlichen Jura zu analysieren. Ihr damaliger Einsatzraum umfasste 110 km Landesgrenze von Biaufond bei La Chaux-de-Fonds bis Kleinlützel und reichte in der Tiefe bis zum Bielersee und den Jurahöhen nördlich von Solothurn. Er erstreckte sich über die militärgeographischen Räume der Ajoie, des Kessels von Délémont und der Juraketten mit den dazwischen liegenden Tälern.

Beim Besuch der verschiedenen Sperrstellen nationaler Bedeutung mit ihren Bunkern, Festungswerken und Hindernissen von der Ajoie entlang der Einfallsachsen bis zu den Klusen, die ins Mittelland führen, kann sich der Teilnehmer ein konkretes Bild der Herausforderungen machen, welche die damals verteidigenden Truppen während des Kalten Krieges meistern mussten.

Selbstverständlich gibt diese Reise auch die Möglichkeit während der Fahrt über Pässe, durch Klusen und Hochtälern die faszinierenden Landschaften des Juras zu entdecken und lokale kulinarische Spezialitäten wie den Tête de Moine-Käse oder den berühmten Brandwein des Juras, die Damassine, zu degustieren.

Programm


Erster Reisetag: Dienstag, 10. September 2024

Carfahrt von Zürich nach Biel (Zustiegsmöglichkeit). Fahrt durch die Taubenlochschlucht ins Vallon de Saint Imier Studium der Sperrstellen im Raum Sonzeboz – Pierre-Pertuis. Besuch des Museums des Troupes jurasiennes in St. Imier. Mittagessen.

Uniformen im Museum des Troupes jurasiennes in St. Imier.

Weiterfahrt über den Mont Crosin auf das Plateau des Franches-Montagnes. Nachmittags Fahrt zum Grenzübergang Goumois und über Montfaucon nach Les Rangiers. Besuch der dortigen Geländeverstärkungen und Bunker. Weiterfahrt nach Delémont mit Zwischenhalt und Rundgang im historischen Städtchen St. Ursanne. Zimmerbezug (****), Abendessen und Übernachtung in Delémont.

 

Saint-Ursanne, das schmucke Städtchen am Doubs

Zweiter Reisetag: Mittwoch, 11. September 2024

Truppenbesuch auf dem Waffenplatz Bure. Mittagessen im Hôtel de la Gare in Courgenay.

Legendär: der Wirkungsort der Gilberte Montavon

Studium der Grenzübergänge Lucelle und Roggenburg bei der Fahrt entlang der Grenze von der Ajoie in den Kessel von Délémont. Besuch der Bunker bei der Sperrstelle Soyhières-Vorburg. Weiterfahrt via Délémont und Gänsbrunnen nach Balsthal. Studium der Sperrstellen in den Gorges de Moutier. Rückfahrt nach Zürich und Abschluss der Reise um ca 19:00 Uhr am Carparkplatz Sihlquai.

Die Grenzbrigade 3 im Jura

Das Feldarmeekorps 1 zum Zweiten: Nach dem ersten Teil dieser «Juilland-Reise-Trilogie» durch das Dispositiv des CA camp 1 während des Kalten Krieges – siehe GMS-Magazin Nr. 102, S. 13 ff – folgte der zweite Streich den Spuren der Br front 3 im Kanton Jura und ermöglichte die Analyse dieses militärhistorisch bedeutenden Raumes aus verschiedensten Blickwinkeln. Der dritte Teil folgt zu Beginn des Reisejahres 2025 und ist bereits ausgebucht …
Der Reisebericht von Andreas Blank

Noch zeichnet sich die Geschichte der Armee 61 dadurch aus, dass diese durch Zeitzeugen erfahren werden kann. Divisionär a D Dominique Juilland gelingt dies auf seinen Reisen zum Gebirgsarmeekorps 3 und jetzt auch beim Corps d’armée de campagne 1 sehr gut, in dem er ehemalige Kommandanten als Referenten gewinnen kann. Die Reise zur br fr 3 war aber darüber hinaus auch eine ganz persönliche Reise eines in GMS-Kreisen bestens bekannten und verdienten Kameraden.

Nach dem obligaten Start in Zürich ging die Fahrt mit Zustiegsmöglichkeit bei Biel über die Taubenlochschlucht in den Einsatzraum der Grenzbrigade 3. Damit erreichen wir den Raum sozusagen von hinten, bildet diese Schlucht doch die letzte Sperrlinie der Grenzbrigade. Dieses Gelände ist zwar ideal zur Verteidigung, gibt aber wenig operative Tiefe, steht doch ein Gegner, wenn er diese Sperre überwunden hat, praktisch vor den Toren von Bern. In Sonceboz empfing uns Oberst a D Walter von Känel im Centre Grande Chasseral mit Kaffee, gefolgt von einer ersten vertieften Einführung ins Thema der Reise. Neben Walter von Känel als ehemaligem Regimentskommandant präsentierte auch Brigadier a D Jean-Pierre Weber interessante Einblicke aus seiner Zeit als Kommandant der brigade frontière 3. Wie schon eingangs erwähnt, einmalige Gelegenheiten, den Einsatzraum und somit die Gegend der Reise aber auch die Herausforderungen und Tätigkeit der damaligen Verbände näher kennenzulernen. Mit der Gegend verbunden war insbesondere zur Zeit der br fr 3 auch die Jurafrage, welche zur Gründung des Kantons Jura führte. Wie alle Zeitzeugen berichteten, war dieser im Zivilen hart geführte Konflikt während des Militärdienstes und in den verschiedenen Einheiten kein Thema, was von aussen betrachtet sicherlich nicht einfach war, aber den Wehrmännern hoch anzurechnen ist.

Nach dem Mittagessen in St. Imier folgte der Besuch des Museums des Troupes Jurasisennes, einem – wie man merkte – Herzensprojekt von Walter von Känel. Dieses kleine, aber sehr schön kuratierte Museum gab einen guten Überblick über das Militär im Jura und hätte wohl noch manche interessante Geschichte zu bieten. Die Fahrt aus dem Rückwärtigen des Raumes nach vorne führte uns über den Mont Crosin auf das Plateau der Franches-Montagnes und hinunter zum Grenzübergang Goumois am Doubs. Diese Fahrt zeigte uns anschaulich die verschiedenen Geländeformen im Raum der br fr 3 und damit die Landschaften des heutigen Juras. So bleibt der für die eher abgelegen wirkende Gegend rege nachmittägliche Grenzverkehr sicher nicht nur mir in Erinnerung. Weiter ging es über Montfaucon nach Les Rangiers, wo uns Oberst a D Hervé de Weck als Militärhistoriker und Zeitzeuge mit seinen Ausführungen die Geländeverstärkungen und Bunker näherbrachte. Den Abschluss des ersten Reisetages fand sich in der Kantonshauptstadt Delémont, wo wie üblich auch das Kulinarische nicht zu kurz kam.

Der zweite Reisetag führte uns hinaus in die Ajoie und in die Gegenwart. Auf dem Waffenplatz Bure mit dem Armeeausbildungszentrum wurde uns durch den Kommandant Stellvertreter Oberstlt i Gst Remo Huggler und sein Team die moderne Simulations- und Ausbildungsanlage nähergebracht. Wenn auch wegen eines Systemupdates noch nicht wieder alles wie geplant demonstriert werden konnte, so zeigte der Besuch doch, mit welchen modernen Mitteln hier auf der Panzerpiste aber mit dem Übungsdorf Nalé auch im überbauten Gelände trainiert werden kann.

Das anschliessende Mittagessen war eigentlich für sich genommen ein schweizerisch militärhistorischer Höhepunkt, genossen wir dieses doch im Restaurant La Petite Gilberte an der früheren Wirkungsstätte von Gilberte Montavon. Neben der Wirtin aus dem Kanton Zürich, welche diesen Ort weiter pflegt, bleibt sicher auch die von unserer Reisegruppe mit Klavierbegleitung des Reiseleiters gesungene erste Strophe der „Gilberte“ in Erinnerung.
Weiter führte die Fahrt entlang der Grenze über Delémont und Gänsbrunnen nach Balsthal entlang der Rochademöglichkeit Richtung Osten in den Raum des FAK 2. Mit dem Besuch der Sperrstellen in den Gorges de Moutier und in Gänsbrunnen kamen auch die Festungsliebhaber nicht zu kurz. Die Seilbahneinrichtung zur Platzierung von Panzerhindernissen im Flussbett war eine Sonderheit dieser Sperre, welche mindestens für den Schreibenden neu war.

Zurück in Zürich endete eine weitere abgerundete GMS-Reise über die Schweizer Armee im Kalten Krieg. Einblicke vermittelt durch damalige Zeitzeugen, Besichtigungen ausgewählter Festungswerke aber auch ein Blick in die heutige Armee und nicht zuletzt gutes regionales Essen runden diese Reise ab. Neben dem Reiseleiter Dominique Juilland gehört auf diesem Ausflug sicherlich Walter von Känel ein ganz besonderer Dank, auch für seine grosse Gastfreundschaft und die ganz besonderen Einblicke in den Jura.


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