12-25 | Flandern in Not

Montag, 08. - Sonntag, 14. September 2025

Waterloo – Ypern – Dünkirchen – Brügge und Gent

Inhalt aktualisiert am 19.10.2025

ZUM REISEBERICHT

ZU DEN REISEBILDERN


Reiseleitung: Oberst i Gst a D David Accola, Reisechef der GMS

Sieben Reisetage

Erweiterte Wiederholungsreise (2012)

Kultureller Reiseanteil: Flandern bietet eine Vielzahl an kulturellen Höhepunkten, insbesondere die Städte Brügge und Gent muss man mindestens einmal besucht haben …

Ein Muss für alle, die sich mit bedeutenden Kriegsereignissen in Flandern auseinandersetzen möchten und gleichzeitig Interesse an feiner Küche und mittelalterlicher Kultur mitbringen.


Thematische Umschreibung


Wer eine europäische Landkarte, versehen mit allen Schlachtfeldern der Geschichte zur Hand nimmt, wird eines unweigerlich feststellen: Die Dichte an entsprechenden «Punkten» ist auf dem Gebiet des heutigen Belgiens und in Nordfrankreich überdurchschnittlich gross. Warum ist dem so? Die Reise soll dies und vieles mehr aufzeigen. Im Fokus stehen die Schlacht bei Waterloo 1815 wo wir Napoleon, Wellington und Blücher auf dem Schlachtfeld begegnen; die vier Flandernschlachten während des Ersten Weltkriegs rund um Ypern mit all seinen Soldatenfriedhöfen und Stellungssystemen; die dramatischen Ereignisse in Dünkirchen während des Zweiten Weltkriegs, als das Britische Expeditionskorps unter hohen Verlusten evakuiert werden musste; der Atlantikwall an der belgischen Kanalküste und die kulturelle Exklusivität, die Brügge und Gent zu bieten haben.

Programm


Erster Reisetag: Montag, 08. September 2025

08:00 Uhr Abfahrt im modernen Reisecar in Zürich, Carparkplatz Sihlquai mit Zustiegsmöglichkeit in Basel, Badischer Bahnhof nach Metz. Informationen zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und den Kriegen im Elsass unterwegs.

Mittagessen in der Citadelle. Anschliessend Weiterfahrt nach Waterloo, unweit der Belgischen Hauptstadt. Zimmerbezug **** für eine Nacht, Abendessen und Übernachtung im Hotel am Rand der Stadt, die unweigerlich mit dem Untergang Napoleons I. und Wellingtons Triumph verbunden ist.

Zweiter Reisetag: Dienstag, 09. September 2025

Frühstück, anschliessend Einführung zu „Napoleons Weg nach Waterloo“ im Hotel. Besuch des Wellington-Museums in der Stadt. Anschliessend Fahrt und Besichtigung des Schlachtfelds von 1815. Dieses zeigt sich heute noch in damaligem Zustand, da das historisch bedeutsame Gebiet sehr rasch unter Denkmalschutz gestellt wurde. Besuch des Waterloo-Memorials und der Butte de Lion, unterbrochen von einem Mittagessen.

Figurengruppe im 2015 neu errichteten Waterloo-Memorial

Anschliessend Einführung in die Thematik des Ersten Weltkriegs während der Carfahrt nach Ieper (Ypern). Zimmerbezug *** für drei Nächte im Stadtzentrum. Besuch der Last Post Ceremony, anschliessend Abendessen und Übernachtung.

Die nach dem Ersten Weltkrieg wieder neu errichtete Tuchhalle von Ypern

Dritter Reisetag: Mittwoch, 10. September 2025

Einführung nach dem Frühstück zum strategischen Umfeld vor und während der Ersten Flandernschlacht (Oktober-November 1914). Besuch der Wirkungsstätte von John McCrae, der mit seinem Gedicht «In Flanders Fields» die Tradition begründete, dass die Blüte des roten Klatschmohns zum Symbol für Kriegsgefallene in den Commonwealth-Staaten wurde.

Der Soldatenfriedhof bei Essex-Farm, der Wirkungsstätte von John McCrae. Vorne der Grabstein des 15-jährigen „Rifleman“ V.J. Strudwik, dem immer eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Anschliessend Besuch des eindrücklichen Museums in der früheren Tuchhalle im Stadtzentrum von Ieper. Fahrt nach Diksmuide. Mittagessen. Fahrt nach Nieuwpoort und Besuch des dortigen „Zentrums Westfront“.

Die Schleusenanlagen von Nieuwpoort

Rückfahrt via Doodegang und den deutschen Soldatenfriedhof bei Vladslo nach Ieper.

Das „Trauernde Elternpaar“ gehört zum Hauptwerk der deutschen Bildhauerin Käthe Kollwitz. Die beiden Figuren tragen die Gesichtszüge der Künstlerin und ihres Mannes und wachen über der Grabplatte ihres Sohnes Peter.

Abendessen und Übernachtung ebenda.

Vierter Reisetag: Donnerstag, 11. September 2025

Einführung zur Zweiten – (1915) und Dritten Flandernschlacht (1917) nach dem Frühstück. Anschliessend, vom Mittagessen in Zonnebeke unterbrochen, eine klassische «Battlefield-Tour» entlang der Schlachtfelder im nördlichen (Vormittag) und südlichen «Ypern-Bogens» (Nachmittag).

Tyne Cot Cemetery and Memorial of the Missing – der grösste Friedhof in Flandern.

Dabei werden die legendären Hotspots des ersten Gasangriffs, der «Geburtsstunde Kanadas» in Passendale, der «Totenmühle», des Fussballfelds während des «Weihnachtsfriedens» und vieler, hart umkämpfter Positionen wie der «Bayernwald», der «Sanctuary Wood», «Hill 60» und «Hill 62», der «Shrapnell – und Hellfire-Corner» angefahren. Westflandern besteht aus Bauern- und Friedhöfen. Dies wird während dieser Tour über die Schlachtfelder eindrücklich belegt. Abendessen und Übernachtung in Ieper.

Ein „Digout“ im Passendale Memorial Museum bei Zonnebeke.

Fünfter Reisetag: Freitag, 12. September 2025

Themenwechsel: Einführung in den Westfeldzug der Deutschen 1940 nach dem Frühstück. Wir verlassen Ieper und fahren nach Dunkerque (Dünkirchen). Die Einkesselung des Britischen Expeditionskorps (BEF) und die legändere, verlustreiche Evakuation haben die Geschichte des Zweiten Weltkriegs geprägt.

Denkmal am Strand von Dünkirchen.

Spekulationen um Hitlers «Haltebefehl» und der damit verbundene Zeitgewinn lassen die Frage «Was wäre wenn gewesen?» zu. Besuch des Evakuations-Strands und des Museums zur Operation DYNAMO am Hafen der französischen Stadt an der Kanalküste. Maritimes Mittagessen in Brayes Dunes. Anschliessend Fahrt ins belgische Raversyde. Besuch der dortigen Atlantikwall-Stellung.

Die Befestigung der belgischen Nordseeküste war für die deutschen Streitkräfte sowohl während des Ersten – als auch während des Zweiten Weltkriegs von grosser Relevanz.

Anschliessen geht’s nach Brügge, in die Hauptstadt der Provinz Westflandern, die für sich wie viele andere Städte in Anspruch nimmt, ein Venedig des Nordens zu sein. Zimmerbezug **** für zwei Nächte und Abendessen in der zum UNESCO-Kulturerbe zählenden Altstadt.

Brügge – Venedig des Nordens – ist immer eine Reise wert!

Sechster Reisetag: Samstag, 13. September 2025

Der heutige Reisetag steht ganz im Zeichen der flämischen Kunst und Kultur. Mittelalter pur mit Kunstwerken von Weltruf. Geführte Stadtwanderung durch Brügge nach dem Frühstück.

Michelangelo’s Madonna in der Liebfrauenkirche gehörte zum Raubgut der Deutschen Wehrmacht und wurde durch die Arbeit der Monuments Men wieder aus Altausee (Österreich) nach Brügge zurückgebracht.

Fahrt nach Gent, Mittagessen an der Grasleien. Nachmittags erwartet uns der weltberühmte Genter-Altar in der St. Bavo Kathedrale.

An der „Grasleien“ im Zentrum von Gent.

Rückfahrt nach Brügge. Beide Städte sind vom Glück beseelt, dass sie während der Kriegsjahre des 20. Jahrhunderts architektonisch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Abschliessendes Abendessen und Übernachtung in Brügge.

Letzter Reisetag: Sonntag, 14. September 2025

Frühstück und Check-out. Fahrt nach Luxembourg. Mittagessen auf der Place d’ Armes inmitten der Oberstadt, nahe dem grossherzoglichen Palast. Weiterfahrt via Basel (Ausstiegsmöglichkeit beim Badischen Bahnhof) nach Zürich. Erwartete Ankunftszeit: ca. 20:00 Uhr.



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Das Reisegedicht von Andreas von Waldkirch

«Flandern in Not – in Flandern reitet der Tod»

 

Lasst uns hören die Ballade
Die die GMS gerade
Jetzt in Flandern hat erlebt.
Drum liebe Freunde hört und seht:

Zum Studium der Militaria,
Schöner Städte, Bier und Kulinaria
Kamen 16 Frau und Mann,
Per Car im flachen Belgien an.

Im heftigsten Gewitterregen
Wir mit dem Car durchs Elsass fegen.
Vorbei an Nancy geht die Fahrt,
Wo kühner Karl im Blute lag.

Über 1000 Jahre Krieg um Lotharingen.
Frankreich und Habsburg-Österreich wollen es an sich bringen.
Von Zürich-Basel-Strassburg-Metz,
Zum Zmittag wir uns dort hingesetzt.

1870 fängt das Kriegen wieder an.
Gefangen wird Napoleon III. in Sedan.
Metz von Deutschen eingeschlossen,
Hat Kapitulation beschlossen.

Das Deutsche Reich in Versailles gegründet,
Elsass-Lothringen in Deutschland mündet.
Budinski fuhr den grossen Car,
Dass es für uns ‘ne Freude war.

Der Film von Waterloo im Bus,
Hat Mühe, bis er kommt in Schuss.
Doch schliesslich kommen Bild und Ton.
Napoleon fuhr im Bus davon.

Rechts eine Wand von LKW
Auf linker Spur geht auch nichts meh.
Im Schneckentempo geht’s voran.
Wann kommen wir im Hotel an?

Am Dienstag geht’s zum Wellington
Mit dem Musée Napoleon.
Zum Löwenhügel im flachen Land.
Ein paar von uns sind rauf gerannt.

1815 Napoleon I. verliert die letzte Schlacht.
Er wird auf die Atlantikinsel St. Helena gebracht.
Heut liegt er im Hôtel des Invalides in Paris.
Napoleon, der Europa nicht in Frieden liess !

In Malplaquet, der üblen Schlacht,
Wo Schweizer sich gegenseitig umgebracht.
Nach Ipern fährt jetzt unser Car.
Im Busse schläft sich’s wunderbar.

Accola die Zeit sich nahm,
Erklärt, wie es zum Weltkrieg kam.
Mit Trompeten und Gesang,
Fängts 1914 wieder an.

Das Deutsche Reich kommt mit dem Schlieffenplan.
«La Grande Guerre» wird der Krieg genannt,
Soldaten in die Gräben sind gerannt.

Wir Schweizer hatten grosses Glück,
Neutralität hat Belgien nichts genützt.

In Ipern 60’000 vermisste Briten
Durchs Menentor zur Front geschritten.
Die Wände voll mit Tausend Namen,
Die nicht mehr heil nach Hause kamen.

Der Arzt Mc Crae aus Kanada,
War 1916 auch schon da.
Das Weltgedicht, er dichtets schon
«Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn».

In Essex reiht sich Grab an Grab,
Wo mancher Brite begraben lag.
Ipern Museum: Fotos, Filme.
Die Alliierten halten zäh den Ipernring.

Ipern wird total zersaut,
Ist wieder prächtig aufgebaut.

In Nieuw Port auf King Alberts Mal,
Die Aussicht war phenomenal.
Die Belgier tun es ungehemmt,
Das Land ringsum wird überschwemmt.

Der Schützengraben, der Totengang,
Er liegt dem Izerfluss entlang.
Beim Erkunden dieser Schanze,
fliegt der Waldkirch auf den Ranze.

Soldatenfriedhöfe noch und noch,
Der Tod aus allen Löchern kroch.
In Vladslo 25’000 Deutsche sind begraben,
Freund Hain hat schrecklich zugeschlagen.

Die Flandernschlachten 1 bis 3
Mit Gas ne Riesensauerei.
Das Gas, es kommt vom Wind getragen,
Bis alle tot im Graben lagen.

Der Tod er lauert in allen Ecken,
Zu Tausenden die Jungs verrecken.
Der Minenkrieg wird praktiziert.
Der Feind wird in die Luft spediert.

Das Fussballspiel im Weihnachtslicht,
Das passt den Generälen nicht.
Bei Passendale, heut‘ im Frieden
12’000 junge Soldaten liegen.

Und 1940 noch einmal.
Für Belgien-Holland-Frankreich grosse Qual!
Die Nazis bis zum Meer gekommen.
Die Briten mit Glück nach England entkommen.

Im Museum gibt es keine Bar,
Die hatten wir dafür im Car.
Die Moules am Meer, die waren recht,
Der Weisse Wein war auch nicht schlecht !

Die Kriegeskasse war stets voll.
Zum Zahlen, Bier, Wein, Alkohol.
Und wenn es stille wird im Bus,
Nur einer noch dozieren muss.

Gent und Brügge ein Kunstgenuss,
Für die GMS ein wahres Muss.
Karl der Kühne im Brügge liegt,
Den haben wir drei Mal besiegt.

Michelangelos Maria mit Kind,
Wieder an ihrem Platze sind.
Napoleon und Nazis unverhohlen,
Im Krieg das Kunststück sie gestohlen.

Nach dem van Eyck ein gross Gewitter,
Der Marsch zum Bus wird nass und schitter.
Jetzt kommt es, wie es kommen muss.
Ich weiss nichts mehr und bin am Schluss.

Die Reis war super, jetzt ist sie leider aus,
Wir danken David und Chauffeur Martin,
und fahren frohgemut nach Haus.

 

Hans-Peter Fähdnrich’s Reisebilder

 


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