Im Einsatzraum der ehemaligen Gebirgsdivision 9, der Grenzbrigade 9 und der Festungsbrigade 23 von Chiasso bis zur Gotthard-Passhöhe.

Inhalt aktualisiert am 25.07.2023
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DER REISEBERICHT


Reiseleitung: Divisionär (a D) Dominique Juilland

Drei Reisetage

Erstmalig im Reiseangebot


Thematische Umschreibung


Während des Kalten Krieges spielte das Gebirgsarmeekorps 3 im Verteidigungsdispositiv eine wichtige Rolle. Es deckte das Herz unseres Landes, das im Falle eines Angriff es zäh verteidigt und die drei grossen Alpentransversalen geschützt werden sollten. Die zwei Reisen im Jahr 2021 sind eine Fortsetzung der begonnen Serie im Raum des Alpenkorps und sind dem «Sektor MITTE» Geb AK 3 gewidmet. Sie werden im Charakter von General-stabsreisen durchgeführt. Neben der Beurteilung im Gelände, werden auch ausgewählte militärische Anlagen besucht und kulturelle Leckerbissen sind im Programm integriert. Die Reise führt in den Einsatzraum der ehemaligen Gebirgsdivision 9, der Grenzbrigade 9 und der Festungsbrigade 23. Es handelt sich im Wesentlichen um den südlichen Teil der Alpentransversale Gotthard von Chiasso bis zur Passhöhe.

Programm


Erster Reisetag

Individuelle Anreise nach Lugano; Treffpunkt: 1000 Uhr am Bahnhof. Fahrt mit der Standseilbahn auf den Monte San Salvatore. Einführung und Geländeanalyse des südlichen Tessins ebenda. Kaffeepause. Anschliessend Talfahrt und Transfer im Car nach Balerna. Mittagessen in einem Grotto. Nachmittags Fahrt via Morbio – Inferiore auf den Ceneri. Gelände- und Lagebeurteilung unterwegs. Besuch der Sperrstellen (Forte San Carlo) auf dem Monte Ceneri. Anschliessend Besuch des Panzerabwehrbunkers (Centi-Bunker) in Camorino. Weiterfahrt nach Bellinzona und Hotelbezug (zwei Nächte). Abendessen im Hotel.

Zweiter Reisetag

Frühstück, anschliessend Referat von Divisionär (a D) Jean Daniel Mudry, Kdt der Gebirgsdivision 9 (1995-1999) zur militärischen Bedeutung des Tessins. Anschliessend Stadtrundgang in der tessiner Hauptstadt. Fahrt nach Biasca und besuch des Forte Mondascia (LONA-Stellung). Mittagessen im Forte. Nachmittags Referat von Divisionär (a D) Francesco Vicari, ehemaliger Kommandant der Territorialdivision 9 (1992-1997) und zuvor Stabchef des Gebirgsarmee-Korps (1989-1991) zum Einsatz der Division und logistischen Herausforderung. Anschliessend Besuch einer logistischen Infrastruktur und (bewilligungsabhängig) einer ehemaligen Führungsanlage. Rückfahrt nach Bellinzona, fakultatives Abendessen, Übernachtung im Hotel.

Dritter Reisetag

Frühstück, Check-out, anschliessend Fahrt nach Airolo. Referat von Brigadier (a D) Alfred Markwalder, Kommandant der ehemaligen Festungsbrigade 23 (1998-2001). Anschliessend Fahrt auf den Gotthard. Mittagessen. Besuch der Festung „Sasso da Pigna“. Rückfahrt via Schöllenen nach Zürich. Erwartete Ankunftszeit: 1830 Uhr.

Dokumentation


Inhalt aktualisiert am 25.07.2023

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Reisebericht

Dr. Robert Schindler

Die Reise führte uns in die Einsatzräume der ehemaligen Geb Div 9, der Gz Br 9 und der Fest Br 23. Es ging darum, „… die Besonderheiten des Geländes vor Ort zu analysieren, die möglichen gegnerischen Bedrohungen und die dagegen entwickelten eigenen operativen Konzepte vor Ort zu studieren und ausgewählte militärische Bauten im Raum (…) zu besuchen“.

Unser Reiseleiter, Div (a D) Dominique Juilland, begrüsste uns auf dem Bahnhof Lugano und orientierte über das Tagesprogramm. Erstes Zwischenziel unserer Reise war der Monte San Salvatore, der einen vorzüglichen Einblick in das Gelände, namentlich auf den Damm von Melide und das Sotto Ceneri erlaubte. Die Schwierigkeiten bei der Verteidigung dieses Gebiets wurden augenfällig; thematisiert wurde für den Verteidigungsfall auch die Schwierigkeit bei der zu erwartenden drückenden Luftüberlegenheit des Gegners, die eingesetzten Kräfte abzulösen und in den nächsten Verteidigungsstellungen in Morbio-Inferiore, am Monte Ceneri und im Raum Bellinzona einzusetzen.

An einem Aussichtspunkt oberhalb Camorino orientierte uns Oberst Franco Valli über die neuere Geschichte des Kantons Tessin und über die Bedrohungen, die sich aus den wechselnden Herrschaftsverhältnissen in der angrenzenden Lombardei ergaben. Aus dieser Zeit stammt auch die von General Dufour geplante Befestigung von Bellinzona mit den heute noch vorhandenen „Torri della fame“. In Camorino konnten wir zwei durch den Verein Forte Mondascia vorzüglich unterhaltene Centi-Bunker, die auf die Autobahn und die Staatsstrasse wirken konnten, besichtigen.

Der zweite Tag begann mit einem Referat von Div (a D) Jean Daniel Mudry, Kdt Geb Div 9 1995-1999, zur Geschichte und zur militärischen Bedeutung des Tessin. Ein rhetorisches Feuerwerk mit einer Fülle von Informationen! Anschliessend führte er uns durch die Stadt Bellinzona, seit 2000 Weltkulturerbe der UNESCO. Weiter ging’s zum Forte Mondascia (LONA Stellung), wo Franco Valli, letzter Kdt der LONA Stellung, an sein Referat in Camorino anknüpfend, uns die operative Bedeutung des Raums Bellinzona als Schlüssel zu den Alpenpässen näherbrachte und die Wichtigkeit, der LONA Stellung betonte. Div (a D) Francesco Vicari schilderte die Planung der Abwehr im Tessin und die durch das Gelände bedingten Probleme bei der Organisation der Gefechtsführung. Nach einem vorzüglichen Mittagessen und nach Besichtigung des Forts fuhren wir nach Ambri. Auf der Fahrt dorthin wies Div F.Vicari auf verschiedene logistische Anlagen aus der damaligen Zeit hin und wir konnten in Ambri eine heute aktive logistische Anlage besuchen. Auf der Rückfahrt machten wir Halt bei der Sperrstelle Piottino, die wir zu Fuss auf dem alten Saumpfad begingen und besuchten die Kirche von Chiggiogna mit ihren historischen Fresken.

Der dritte Tag war dem Gotthard gewidmet. Anstelle des erkrankten, früheren Kdt der Fest Br 23, Br (a D) Alfred Markwalder, führte uns unser Reiseleiter, Div a D Dominique Juilland in die operativ-taktischen Herausforderungen der Gotthardbrigade ein. Es folgte ein Besuch des Forte Airolo und anschliessend das Mittagessen in der „Alten Sust“ auf dem Gotthard Hospiz. Durch das Artilleriewerk „Sasso da Pigna“ führte uns Museumsleiter, Damian Zingg. Ein hoch interessantes militärhistorisches Museum!

Wie die erste Reise 2020 in den Sektor West des Geb. AK 3, war auch diese Reise von unserem Reiseleiter mit einer äusserst sorgfältigen Dokumentation vorbreitet und umsichtig durchgeführt worden. Besonders bereichernd war auch der Kontakt mit Zeitzeugen, den Herren Divisionskommandanten Mudry und Vicari, die uns die gegnerischen und die eigenen Mittel und Möglichkeiten eindrücklich aufzeigten. Dank gebührt neben unserem Reiseleiter, unserem Chauffeur, Martin Budinsky, der uns sicher über schmale Alpenstrassen und durch sintflutartige Regengüsse zurück in die Deutschschweiz geführt hat.

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Bildergalerie von Stefan Gubler


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