Unsere Armee auf dem Wasser

Inhalt aktualisiert am 05.03.2024
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ZUM REISEBERICHT


Reiseleitung: Oberst i Gst (a D) Jürg Kürsener

Ein Exkursionstag

Wiederholung (2020)


Thematische Umschreibung


Erneut führt uns unsere „Marinereise“ nicht ins Ausland, sondern ins Herz der Schweiz.

Wir besuchen während eines ganzen Tages einen seltenen Zweig der Schweizer Armee. Es ist – keine offizielle Bezeichnung – die «Schweizer Marine» und gehört zum Lehrverband Genie, Rettung und ABC. Es handelt sich im wesentlichen um die Motorbootkompanie 10, deren Besatzungen in der Festung Nas am Vierwaldstättersee auf den neuen Patrouillenbooten 16 ausgebildet werden. Im Frühjahr 2019 sind die ersten vier Einheiten «Venus», «Uranus», «Saturn» und «Antares» von insgesamt 14 neuen Booten in Dienst gestellt werden. Wir werden in die Geschichte der Motorboote und in die Organisation des Verbandes und der Ausbildung eingeführt. Zudem werden wir die Geschichte der Festung Nase etwas eingehender kennenlernen. Wir fahren dann zu einem gediegenen Ort am See, wo wir das Mittagessen einnehmen.

Der Nachmittag ist der Ausbildung der heutigen Bootsfahrer gewidmet, wobei wir selber in den Genuss der Fahrt auf dem neuen Patr Boot 16 kommen.

Programm


Individuelle Anreise zum Bahnhof Luzern. Die Gruppe trifft sich unter dem Torbogen vor dem Bahnhofseingang. Die Exkursion beginnt themengerecht mit einer Schifffahrt von Luzern nach Vitznau. Begrüssung durch das lokale Kommando bei Kaffee und Gipfeli. Transfer zur «Festung Nas», wo es eine themenentsprechende Führung gibt. Fahrt mit dem Patrouillenboot. Gemeinsames Mittagessen im Restaurant «Obermatt». Gestärkt folgt die zweite Fahrt mit dem Patrouilleboot. Schliesslich endet die Tagesexkursion zur «Marine» der Schweizer Armee mit einer Schifffahrt von Viznau zurück nach Luzern. Individuelle Heimreise ab Bahnhof Luzern.

Dokumentation


Die umfassende Reisedokumentation ist erwerblich. Interessenten wenden sich zur

BESTELLUNG AN UNSEREN BÜCHERDIENST

Der Reisebericht von Hans Rudolf Hersche


Die „Marine“ der Schweizer Armee gestern und heute: Besuch im Ausbildungszentrum Nas und bei den Bootsschützen

Dem besonderen Reiz, sich mit einem Truppenteil der Schweizer Armee nicht nur in der Vergangenheit auseinander zu setzen, sondern auch dessen aktuellen Rolle kennen zu lernen, folgten eine stattliche Anzahl von GMS-Mitgliedern. Wobei nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten, liess doch das anschauliche Programm nur eine beschränkte Zahl von Teilnehmenden zu.

Das Artilleriewerk „Obere Nas“, zwischen Vitznau und Gersau gelegen ist nicht nur sehr gut erhalten, sondern dient heute als respektable Truppenunterkunft für die Motorbootkompanie 10 und die entsprechende Rekrutenschule innerhalb des Lehrverbandes Genie/Rettung/ABC. Nach der Begrüssung durch dessen Kommandanten, Brigadier Stefan Christen, vermittelte dieser den Teilnehmenden der Exkursion einen sehr guten Einblick in die verschiedenen, sehr heterogenen Tätigkeitsfelder seiner Organisation. Diese reichen von klassischen Genieaufgaben, über militärischen Katastrophenschutz, den Sport der Armee, bis zum Betrieb des Kompetenzzentrums ABC-KAMIR. Zu seinem Lehrverband gehört eben auch die Motorbootkompanie 10, die ihm direkt unterstellt ist.

Dieses Referat, gehalten im „Theorieraum“ einer Festung, die im zweiten Weltkrieg zum Schutz eines wichtigen Reduitzuganges gebaut wurde, stand sinnbildlich für das Motto dieser Exkursion: Gedankliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit einer Armeeaufgabe und gleichzeitige Konfrontation mit den aktuellen Erfordernissen und Herausforderungen einer zwar kleinen, aber hoch modern ausgerüsteten und gut ausgebildeten militärischen Einheit.

Grosse Teile der Schweizer Grenze sind Gewässer oder verlaufen durch Gewässer. Zudem befinden sich fast alle grösseren Städte an Gewässern und diese führen in regelmässigen Abständen Grossveranstaltungen durch, welche Schutz von der Wasserseite her benötigen. Zur Unterstützung der zivilen Blaulichtorganisationen wird die Kompanie sehr oft zu subsidiären Einsätzen aufgeboten. Um diesen Aufträgen gerecht zu werden, verfügt die Armee mit der Motorbootkompanie 10 über Bootsschützen, welche die 14 Patrouillenboote 16 bedienen. Der Schutz von Grenzabschnitten auf Gewässern, das wetterunabhängige Überwachen von Seen und Flüssen sowie die Unterstützung des Grenzwachtkorps und von zivilen Polizeiorganisationen im Rahmen subsidiärer Sicherungseinsätze sind die wesentlichen Einsatzformen dieser Organisationseinheit. Dazu verfügt sie über moderne, erst kürzlich in Dienst gestellte Patrouillenboote, die zum Beispiel bezüglich Fahrtüchtigkeit, Ortungs- und Kommunikationsmittel oder Bewaffnung äusserst zweckmässig ausgerüstet sind.

Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmenden der Exkursion nicht nur von diesen Qualitäten überzeugen, sie erhielten auch einen sehr direkten Einblick in den Ausbildungsbetrieb mit diesen Booten. Hoch motiviert und gleichzeitig mit ruhiger Gewissenhaftigkeit wurden von den Rekruten komplexe Fahr- und Anlegemanöver, der Betrieb der Ortungs- und Kommunikationsmittel und auch die Handhabung des Waffensystems erläutert und demonstriert. Die bereits deutlich vorhandene Routine ist denn auch kaum verwunderlich, hat doch die Mehrheit der Mannschaft, angefangen vom Zugführer bis zu den Rekruten, den geeigneten beruflichen Hintergrund des Bootsbauers!