Globale Sicherheit und vieles mehr … New York – Philadelphia – Washington – Norfolk – Oceana Air Show

Inhalt aktualisiert am 10.12.2023
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ZUM REISEBERICHT VON ANDREAS BLANK

ZUR GALERIE VON STEFAN GUBLER


Reiseleitung: Jürg Kürsener

Zehn Reisetage

Neu konzipierte Reise an die US-Ostküste


Mit Besuchen des Hauptquartiers der UNO in New York und des Flugzeugträgers USS Intrepid, der alten Hauptstadt Philadelphia mit der USS Olympia und USS New Jersey, der Schweizer Mission in Washington und diversen Sehenswürdigkeiten in und um die Hauptstadt, eines Schlachtfeldes des US Bürgerkrieges in Fredericksburg, eines Schiffs der US Navy und einer grossen Hafenrundfahrt in Norfolk sowie einer grossen Air Show mit den Blue Angels auf der NAS Oceana sammeln wir vielfältige Eindrücke von attraktiven Institutionen, Stätten und Einheiten der US Navy an der  Ostküste der USA. Sicherlich ein Höhepunkt im GMS-Reiseprogramm 2023.

Thematische Umschreibung


Die neue US Reise bietet zuerst einen Einblick in aktuelle Aufgaben der Schweizer Diplomatie bei den Vereinten Nationen in New York. Dies hat angesichts der relativ jungen Mitgliedschaft der Schweiz in der UNO und nun neu mit dem Einsitz im Sicherheitsrat sowie angesichts der engen Beziehungen zu Amerika bestimmt einen besonderen Reiz. Es wird die einzigartige Möglichkeit bestehen, sich mit den dort im Einsatz stehenden Schweizer Diplomaten und Angehörige der Mission direkt auszutauschen.

Der Sitz der UN in New York

Wir nutzen zudem die Präsenz in New York, um uns ein militär-historisch interessantes Schiff – die USS Intrepid – anzuschauen, aber auch, um uns die Stadt und einen kulturellen Anlass in dieser Weltstadt anzusehen bzw zu besuchen.  Die USS Intrepid ist ein Flugzeugträger der Essex-Klasse an und war im August 1943 in Dienst gestellt worden. Sie nahm noch an diversen Schlachten im Pazifik teil (Marshall Inseln, Truk, Kwajalein, Eniwetok, u.a.). Bei einem japanischen Luftangriff war sie im Februar 1944 stark beschädigt und wieder repariert worden.

USS Interpendid

1947 wurde sie deaktiviert und der Reserveflotte zugeteilt. 1952 erfolgte im Rahmen des Koreakrieges die erneute Aktivierung, sie wurde zu einem modernen Träger mit Schräglandedeck umgebaut, 1954 nahm sie ihren Dienst wieder auf. In der Folge absolvierte sie als Teil der Atlantikflotte zahlreiche Einsatzfahrten ins Mittelmeer. Mitte 1966 verlegte sie vor die Küste Vietnams, von wo ihre Flugzeuge zahlreiche Einsätze im Krieg gegen Nordvietnam flogen. 1974 stellte die USS Intrepid endgültig ausser Dienst. Ursprünglich war die Verschrottung geplant, davor wurde sie dann aber im Rahmen einer grossen Kampagne gerettet. Sie wurde zu einem schwimmenden Museum am Hudson River in New York und ist das Kernstück des Intrepid Sea, Air and Space Museums, zu welchem u.a. auch die inaktive USS Growler (SSG-577) gehört, einem der letzten diesel-elektrischen Uboote der Navy. Dieses diente als Träger von Regulus Raketen und war damit ein Vorgänger der heutigen ballistischen Lenkwaffenuboote. Die Growler stand u.a. in der Kubakrise im Einsatz.

Mit dem Bus geht es dann von New York weiter nach Philadelphia. Diese ehemalige Hauptstadt der USA ist die größte Stadt des US-Bundesstaates Pennsylvania. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre bedeutende Rolle im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Zu den berühmten Wahrzeichen der Stadt zählen die Liberty Bell und die Independence Hall, in der die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung unterzeichnet wurden.

Liberty Bell und Indipendence Hall

Philadelphia weist aber auch eine Fülle von Marineattraktionen, die wir uns ansehen wollen. Da sind etwa zu erwähnen das alte Schlachtschiff USS Olympia, welches 1898 als Flaggschiff des Admiral Dewey in der Schlacht von Manila Bay eine führende Rolle gespielt hat. sowie unmittelbar neben der Olympia das Uboot USS Becuna (SS 319) der Gato-Klasse, welches im Zweiten Weltkrieg erfolgreich im Pazifik agierte und danach nach einer Modernisierung im Kalten Krieg im Atlantik sowie im Mittelmeer bis 1969 im Einsatz stand. Sie wurde dann der Reserveflotte zugeteilt, bevor sie 1973 endgültig aus dem Inventar der Navy gestrichen wurde. Seit 1976 gehört sie zum Museumspark. In Sichtweite dieser Schiffe liegt eine weitere Attraktion, nämlich die imposante Moshulu, eine 1904 gebaute Viermastbark der deutschen Reederei G.J.H. Siemers & Co.

Dann liegt in der Nähe auch das Schlachtschiff USS New Jersey(BB-62), ein Schwesterschiff der von uns besuchten USS Wisconsin in Norfolk und USS Missouri in Pearl Harbor. Es stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, war dort u.a. Flaggschiff von Admiral Chester Nimitz, stand während des Kalten Krieges vor Vietnam und dann im Mittelmeer im Einsatz. Nach der Inaktivierung wurde sie 1982 modernisiert und von Präsident Ronald Reagan persönlich wieder aktiviert. Nach ihrem Einsatz im Zweiten Golfkrieg wurde sie 1991 ausser Dienst gestellt. Heute dient sie der Nachwelt als Museumschiff in Camden, am Delaware River, gleich gegenüber von Philadelphia.

Schliesslich wird Philadelphia auch einen Blick in die alte Werft des Philadelphia Naval Shipyard und auf den «Schiffsfriedhof» erlauben, wo ausser Dienst gestellte Einheiten der US Navy für eine gewisse Zeit in Reserve verbleiben oder aber auf die definitive Verschrottung warten.

Wir fahren weiter nach Washington D.C., wo wir uns auf der Schweizer Botschaft sein werden und vom Militärattaché in die Aufgaben der Mission eingeführt werden. Wir schauen uns in der Region Washington D.C. die wichtigsten militärischen Denkmäler (zB Vietnam, Korea, 2. Weltkrieg) an, besuchen die Kaderschmiede der führenden US Militärs im Fort Leslie J. McNair, die National Defense University (NDU), das beeindruckende Flugzeug- und Luftfahrtmuseum Udvar Hazy beim Dulles International Airport und den Ehrenfriedhof von Arlington.

Arlington

Unterwegs nach Norfolk werden wir uns durch den Besuch des berühmten Schlachtfeldes in Fredericksburg und Spotsylvania County mit dem amerikanischen Bürgerkrieg auseinandersetzen und dort unter anderem das Grab eines Obersten mit Schweizer Wurzeln besuchen. Bei Fredericksburg fand vom 11. – 15. Dezember 1862 eine der grössten Schlachten des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 65) statt, während der erstmals ein Flussübergang unter Feindeinwirkung – über den Rappahannock River – sowie erstmals im Bürgerkrieg Kämpfe in einem überbauten Gebiet erfolgten. Die Nordstaatler (Union Army of the Potomac, Yankees) unter Führung von Generalmajor Ambrose Burnside trafen mit ihren 122’000 Mann auf die Truppen der Südstaatler (Army of Northern Virginia, Confederates) mit ihren 78’000 Mann unter Führung von General Robert Lee. Die Union hatte im Wesentlichen einen weiteren Stoss südwärts und die Eroberung der Hauptstadt der Konföderierten Richmond zum Ziel. Beides misslang. General Lee siegte, die Union verlor 12’500, die Konföderierten 6’500 Soldaten. Der Union war es nicht gelungen, weiter in Gebiet der Südstaatler vorzudringen bzw deren Hauptstadt Richmond zu erobern.

Fredericksburg, Battlefield

Die letzten zwei Tage verbringen wir in der Region Norfolk, wo u.a. im Stützpunkt ein Schiffsbesuch und eine grosse Hafenrundfahrt bis zur grossen Werft Ingalls Shipbuilding in Newport News, wo die drei neuen Atomflugzeugträger USS John F. Kennedy, USS Enterprise und USS Doris Miller im Bau sind, vorgesehen sind. Zudem werden wir am Wochenende das grosse Flugmeeting auf der Naval Air Station Oceana, mit Beteiligung der Blue Angels, besuchen.

Legendär und eindrücklich: Die Blue Angels der US Navy

Ich denke, dass die Zeit vor Ort für Interessierte auch noch – oder wieder – einen Besuch des Schlachtschiffs USS Wisconsin und/oder des grossen Museums Nauticus erlauben wird.

Wir werden mit dem Flugzeug von Norfolk via New York zurück nach Zürich fliegen.

Reiseprogramm


 

Erster Reisetag – Sonntag, 10. September 2023

1000 Abflug mit Swiss von Zürich nach New York John F. Kennedy Airport. Ankunft 1230 Ortszeit (- 6 Stunden zur Schweizer Zeit).  Abholung mit Bus, danach direkt von 1400 – 1700 Stadtrundfahrt mit Bus. Hotelbezug im NH Collection an der Madison Avenue/22E 38th Street; New York City. Abendessen im «Capitale Grille Steak House».

Zweiter Reisetag – Montag, 11. September 2023

Vormittag Besuch bei der Schweizer Mission und Führung durch das UN Hauptquartier. Fahrt mit Bus an den Hudson zum USS Intrepid Flugzeugträgermuseum. Lunch an Bord, danach kurze Führung durch Reiseleiter und freie Besichtigung inkl dem Space Shuttle Pavillon mit der «Enterprise», selbstständig Besuch des ersten Raketen Ubootes USS «Growler». Rückfahrt zum Hotel, kurzer Aufenthalt, danach Fahrt zum Times Square, kurzes Abendessen, gefolgt vom Besuch eines Musicals.

Der Sitzungssaal des UN Sicherheitsrat – die Schweiz vertritt dort als Mitglied eine neutrale Sicht

Dritter Reisetag – Dienstag, 12. September 2023

Fahrt mit Bus nach Philadelphia, danach direkt kurze Stadtrundfahrt (u.a. Liberty Bell und  Independence Hall), zirka 1230 Fahrt mit Bus zum Schlachtschiff USS New Jersey (Delaware), Lunch an Bord, kurze Führung durch RL, danach freie Besichtigung des Schiffes, kurze Fahrt mit der Fähre über den Delaware River zur Stadtseite Philadelphias (Pennsylvania), Besuch des Schlachtschiffes USS Olympia und ev des Ubootes aus dem 2. Weltkrieg  USS Becuna. Bezug des Marriott Old Town und Abendessen.

USS Olympia

Vierter Reisetag – Mittwoch, 13. September 2023

Weiterfahrt mit dem Bus nach Washington und dort direkt zum Udvar Hazy Luftfahrt- und Raumfahrtmuseum, nahe dem Dulles International Airport. Lunch im Museum, danach freie Besichtigung des Museums und IMAX Film «To Fly». Fahrt zur Mall und kurze Besichtigung des Lincoln Memorials und der bekannten Denkmäler zum Vietnam- und Koreakrieg, ev zum 2. Weltkrieg. Danach Fahrt zum Sofitel Hotel in der Nähe des Weissen Hauses. Abend zur freien Verfügung.

Udvar Hazy Air & Space Museums beim Dulles International Airport, Washington D.C.

Fünfter Reisetag – Donnerstag, 14. September 2023

Mit Bus Fahrt zum Ehrenfriedhof von Arlington, Besuch der Anlage zuerst mit Trolley, Wachtablösung beim Grab für den Unbekannten Soldaten, dann ein Stück zu Fuss zu einzelnen berühmten Gräbern (John F. Kennedy u.a.m.). Fahrt mit Bus zu einem neu gestalteten Quartier im Südosten Washingtons, dem Wharf, dort leichtes Mittagessen, danach Besuch der National Defense University (NDU) im Fort Leslie J. McNair. Rückfahrt zur Schweizer Botschaft, 1600-1800 Empfang auf Residenz durch den Botschafter und Briefings durch den Verteidigungsattaché. Rückfahrt zum Hotel. Abendessen im Restaurant «Old Ebbitt».

Schweizer Botschaft in Washington DC.

Sechster Reisetag – Freitag, 15. September 2023

Fahrt mit Bus und Besuch des berühmten und sehr sehenswerten Museums des US Marine Corps in Quantico. Weiterfahrt nach Fredericksburg. Dort Mittagessen und danach Führung und anschliessend freie Besichtigung des Schlachtfeldes aus dem Bürgerkrieg, inkl Friedhof. Fahrt nach Norfolk und Bezug des Hotels Hilton Downtown. Abendessen.

Fredericksburg, Battlefield

Siebter Reisetag – Samstag, 16. September 2023

Variante 1
Vormittag: Fahrt in die Naval Base. Die Chancen stehen gut für einen Flugzeugträger Besuch. Lunch selbständig.
Nachmittag: freie Besichtigung des NAUTICUS Museums inkl Schlachtschiff USS Wisconsin (kurze Führung durch RL), 1630-1930 grosse Hafenrundfahrt bis zur Werft von Newport News. Abendessen.

Variante 2
Vormittag: Fahrt nach Fort Eustis, Besuch des US Army Transportation Command, Rückfahrt nach Norfolk, Lunch selbständig, danach freue Besichtigung des NAUTICUS Museums inkl Schlachtschiff USS Wisconsin (kurze Führung durch RL), 1630-1930 grosse Hafenrundfahrt bis zur Werft von Newport News. Abendessen.

Faszinierend: der Bau von Schiffen in der Werf von Newport

Achter Reisetag – Sonntag, 17. September 2023

Ganzer Tag auf der NAS Oceana, grosse Air Show u.a. mit Blue Angels, Lunch selbständig, eigenständige Besichtigung, Sitzplätze werden gebucht. Abendessen.

Air Show auf der Oceana Air Base

 

Neunter Reisetag – Montag, 18. September 2023

Variante 1
Vormittag: Fahrt nach Fort Eustis, Besuch des US Army Transportation Command, Rückfahrt zum Hotel, leichter Lunch.
Nachmittag: Fahrt zum Flughafen Norfolk, Rückflug von Norfolk via Newark (United nach Zürich (Swiss).

Letzter Reisetag – Dienstag, 19. September 2023

Ankunft LX 15 in Zürich um 1045.

Der Reisebericht von Andreas Blank mit Bildern von Stefan Gubler

„Vom UN-Hauptquartier bis zu den Blue Angels so wurde das reichhaltige und intensive Reiseprogramm in die USA ausgeschrieben und von 20 Teilnehmern angetreten.

Das absolute Highlight der Reise wurde dabei für den Schluss aufgespart. So fuhr die Reisegruppe am Vormittag vor der Rückreise in die Schweiz zum Visitor Center der Marinebasis von Norfolk. Trotz minutiöser Vorbereitung durch unseren Reiseleiter kamen kurzfristig keine positiven Signale von Seiten der Marine und wir wussten bis zuletzt nicht ob der Besuch (wie schon beim letzten Mal) ausfallen würde. Ganz nach dem Motto am Ende wird alles gut, konnten wir nach kurzen Gesprächen unsere Fahrt auf die Base und dann direkt zum Pier fortsetzen. Dort wurden wir vom Pressinformationsteam in Empfang genommen und konnten unter kundiger Führung den Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower (CVN-69) besuchen. Begrüsst wurden wir dabei auch vom stellvertretenden Kommandanten, Kapitän zur See Colin „Farva“ Price. Wie sein Rufname zeigt ein Flieger, was für einen Flugzeugträger nichts Ungewöhnliches ist. Spätestens beim Treppensteigen wurde jedem von uns bewusst, welche Dimensionen ein solches Schiff hat. Die Mannschaft macht sich aktuell auf ihren nächsten Einsatz im Mittelmeer bereit, wo sie die USS Gerald Ford ablösen soll. Im Zeitpunkt der Berichtsverfassung ist die „Eisenhower“ dort eingetroffen. Vorerst sollen wegen dem neuen Nahostkrieg beide Einheiten dort bleiben. Somit werden wir, neben vielem Handfestem welches wir besichtigen konnten, auf unserer Reise wieder einmal an die militärstrategische Lage erinnert. Gerne möchte ich im Folgenden etwas vertieft auf diese Aspekte der Reise eingehen.

Gruppenphoto auf der USS Eisenhower

Auf unserer kurzen Stadtführung in New York macht wir auch beim Ground Zero halt und dies am Vorabend es 11. Septembers an welchem sich der Anschlag zum 22. Mal jährt, eine spezielle Einführung in diese für mich persönlich immer wieder faszinierende Stadt.

Die Besichtigung der UN-Gebäude an diesem 11. September brachten uns in die verschiedenen von Fotos bekannten Ratssäle und führt uns in die Geschichte der Vereinten Nationen ein. Beim anschliessenden Besuch der Schweizer Mission bei den Vereinten Nationen wurden wir neben Oberstleutnant Vincent Choffat, Stellvertretender Militärberater, welcher uns den ganzen Tag begleitete von Botschafter Adrian Dominik Hauri und Oberst Marc-Alain Stritt empfangen.

Briefing der Schweizer Delegation im UN Sicherheitsrat

Dabei wurden uns die Arbeit der Delegation generell und im Besonderen im Sicherheitsrat erläutert und auch aufgezeigt, was die Schweiz aktuell bewirken kann und wo dabei die Grenzen sind. Als Fallbeispiel wurde die Resolution zur Versorgung von Syrien erwähnt. Dabei spielen aus Schweizer Sicht drei Interessen mit, so ist die Lage dort wegen der Migration, der regionalen Sicherheit und nicht zuletzt der humanitären Situation für uns wichtig. Wenn es auch aktuell nicht gelang die Resolution zu erneuern, so sind die Hilfsmöglichkeiten trotzdem sichergestellt. Ein Ziel für welches die Delegation zum Beispiel eng mit Brasilien zusammenarbeitet.

Im Plenarsaal der UN Vollversammlung

Ein weiterer Leckerbissen – wieder im übertragenen Sinne, wenn auch die Kulinarik auf der ganzen Reise definitiv nicht zu kurz kam – konnten wir in Washington die National Defense University besuchen.

Gruppenphoto in der National Defence University

Begleitet vom Verteidigungsattaché, KKdt Daniel Baumgartner und seinem Stellvertreter Oberstlt Yves Perret wurden wir auf dem ehrwürdigen Gelände der Universität empfangen und sogar vom Präsidenten der Universität Generalleutnant Michael T. Plehn persönlich begrüsst. Interessant waren dann vor allem die Ausführungen von Oberstlt i Gst Reto Wassmer dem aktuellen Schweizer Absolventen. Er besuchte die Eisenhower School, eine der fünf Colleges, welche sich primär mit Logistik und Ressourcen beschäftigt. So ist in seiner Ausbildung der sich abzeichnende Trade-off zwischen dem Krieg in der Ukraine und zukünftigen Konflikten Stichwort Taiwan ein grosses Thema. Welche Ressourcen können aktuell geliefert werden, damit diese dann in Zukunft nicht fehlen. Aber auch der Einfluss von Innovation (künstliche Intelligenz und Robotics) sind Themen der Ausbildung, welche stark mit Lesen aber auch top Referenten verbunden sind. Dabei beschreibt Wassmer den Austausch mit den Mitstudenten, sämtliche in ähnlichem Alter und auch gegenüber den Internationalen Teilnehmern sehr offen und selbstkritisch, als sehr positiv. Der Rundgang führte uns aber auch in ehrwürdige Hallen wozu sicher die Hall of Fame der ehemaligen Absolventen gehört, an welcher der anwesende KKdt Daniel Baumgartner aber auch der Chef Kommando Ausbildung KKdt Hans-Peter Walser als Schweizer verewigt sind. Sicher auch speziell war der Besuch für unseren Reiseleiter hat er doch, was auch der entsprechenden Jahrgangsplatte zu entnehmen war, das War College als erster Schweizer 1994/95 absolviert.

Es folgte ein Besuch auf der Schweizer Botschaft und einem Briefing durch die Teams des Verteidigungsattaché und der Armasuisse. Dies brachte uns deren Tätigkeit und Herausforderungen beeindruckend näher. Abgeschlossen wurde der Besuch auf der Botschaft mit der Begrüssung und Rede des Botschafters Jacques Pitteloud mit einigen Insides und Einschätzungen zum Verhältnis der Schweiz – USA in den Dimensionen Wirtschaft, Wissenschaft/Bildung und Politik. Beim anschliessenden Apéro bestand dann auch die Möglichkeit sich noch informell mit den Vertretern der Botschaft, dem Team von Verteidigungsattaché und Armasuisse auszutauschen. Darunter auch Simon Kürsener, dem Sohn unseres Reiseleiters, welcher sicherlich mitgeholfen hat einige Türen auf dieser Reise zu öffnen.

Neben diesen Einblicken in die Weltpolitik, meist mit etwas Schweizer Bezug, konnten wir aber auch viel Handfestes besuchen. Beginnend mit der USS Intrepid (CVA-11/CVS-11), einem 1943 in Dienst gestelltem Flugzeugträger der Essex-Klasse, welcher mit Unterbrüchen bis zum Vietnamkrieg im Einsatz stand. Ein Stück Flugzeugträgergeschichte, welches heute als Museumsschiff im Hudson River liegt.

Nach einer spritzigen Stadtführung mit einer Führerin aus Lüneburg standen in Philadelphia auch noch zwei Museumsschiffe auf dem Programm. Das Schlachtschiff USS New Jersey (BB-62) ein Abbild der Geschichte der Marine und zum Abschluss ein Blick zurück zur USS Olympia (C-6) dem ältesten erhaltenen Stahlschiff der US Navy.

An Bord der New Jersey

Auf dem Weg nach Washington stand ein Abstecher ins Steven F. Udvar-Hazy Center ein eindrückliches Museum mit vielen Trouvaillen aus der (militärischen) Fliegerei auf dem Programm. Ein Must in Washington sind dann auch die Memorials auf der Mall, so besuchten wir das Vietnam-, Korea- und Lincoln-Memorial. Auch der Militärfriedhof von Arlington und dort speziell das Grab des unbekannten Soldaten gehören einfach dazu.

Auf dem Weg nach Norfolk folgte in Quantico das wirklich hervorragende Museum des Marine Corps, welches uns durch fachlich sehr gute Ausführungen von Scott Hayden, Oberst aD des Marine Corps, nähergebracht wurde. Auch der Seitenblick zum Sezessionskrieg, verbunden mit einer verständlichen und anschaulichen Führung durch Parkranger Ryan in Fredericksburg, zeigte uns, die fürchterlichen Verluste dieser Schlacht auf, aber auch den ambivalenten Umgang der Amerikaner mit diesem Teil ihrer Geschichte auf.

Das Transportation Museum der US Army auf der Basis von Fort Eustin zeigte mit viel Detailpflege erstellte Displays, die Logistik von den Anfängen bis heute. Die primäre Aufgabe des Museums ist dabei die Ausbildung der Truppe, was auch die anwesende Gruppe junger Soldaten bestätigte. Es wurden die Anforderungen an den Transport beziehungsweise die logistischen Herausforderungen in den einzelnen Kriegen und die Lösungen welche gefunden wurden aufgezeigt. So der „Red Ball Express“ im Zweiten Weltkrieg, welcher die Alliierten nach der Landung in der Normandie von den Häfen zur Frontlinie versorgte. Oder die geschützten Transporter im Vietnamkrieg, welche dann in den neuzeitlichen Konflikten ein Revival erlebten.

Red Ball Express im Transportation Museum der US Army auf der Basis von Fort Eustin

Das Nauticus Museum in Norfok und das Schlachtschiff USS Wisconsin (BB-64) gehörten ebenfalls zur Reise, wie die Hafenrundfahrt welche einem zahlreiche Marineschiffe direkt vor dem Objektiv präsentiert. Und auch die Möglichkeit bestand sich mit unserem Verbindungsoffizier beim NATO Kommando in Norfolk Oberstlt i Gst Grégoire Monnet über seine Tätigkeit auszutauschen.

USS Porter DDG-78 während der Hafenrundfahrt

Die Airshow auf der Marinefliegerbasis Oceana, hatte für die eingefleischten Aviatiker unserer Gruppe ein eher zu kleines Static Display. Sympathisch fiel dafür auf, dass die einzelnen Flugzeuge mit Kader der entsprechenden Geschwader besetzt waren, welche Red und Antwort standen und mit dem Souvenir Verkauf etwas die Verbandskasse aufbesserten. Fliegerisch bildete die Präsentation vom F-22 Raptor und die hervorragende Show der Blue Angels das High Light.

Blue Angels

Wie Sie lesen können ein wirklich reichhaltiges Programm mit vielen spannenden Einblicken und vor allem unter kundiger Führung, welches wir erleben durften. Dafür möchte ich – sicher im Namen der ganzen Reisegruppe – unserem Reiseleiter Jürg Kürsener nochmals herzlich danken. Noch ist nicht alles im Reisegeschäft wie vor Corona und gab es einige organisatorischen Hürden zu lösen. Auch diese meisterte unser Reiseleiter mit gewohnt viel Perfektion. Eine hervorragende Reise oder wie ein Teilnehmer sagte: „Bei Neckermann kann man dieses Programm nicht buchen.“

Die Bildersammlung von Stefan Gubler

 


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