Ausgewählte Schwerpunkte

Inhalt aktualisiert am 25.07.2023
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Reiseleitung: Oberst (a D) Kurt Steinegger

Vier Reisetage (Mittwoch – Samstag)

Erweiterte Wiederholungsreise (2014)


Thematische Umschreibung


Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 wurde das Elsass im Frankfurter Frieden an das Deutsche Reich angegliedert. Durch den Versailler Vertrag 1919 wurde das Elsass an Frankreich übergeben. In den Verträgen von Locarno 1925 bestätigte dann das Deutsche Reich seinen Verzicht auf dieses Gebiet. Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Deutschen 1940 das Elsass und unterstellten es der deutschen Zivilverwaltung. Nach der Niederlage von Nazi-Deutschland wurde das Gebiet wieder in den französischen Staat eingegliedert. Damit hat das Elsass innerhalt von 75 Jahren viermal die Seite gewechselt.

Diese Wechsel haben dem Land viel Schaden und Leid zugeführt. Die Teilnahme der Elsässer an den Kämpfen, einmal auf französischer Seite und dann wieder auf deutscher Seite, hat das Land zerrissen und viel Misstrauen, auch in der eigenen Bevölkerung, hinterlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Lage langsam beruhigt. Strassburg wurde Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen wie z.B. des Europarates und des Europäischen Parlaments.

Obwohl das Elsass im Ersten Weltkrieg strategisch nur ein „Nebenkriegsschauplatz“ war, wurden die Kämpfe am Hartmannswiller- und Lingekopf mit äusserster Verbissenheit geführt. Die Spuren dieser Kämpfe sind noch heute im Gelände gut sichtbar. Es gibt heute in Europa kein Kampfgebiet, in welchem in so grosser Dichte die ehemaligen Stellungen und Infrastrukturen der Truppen noch besichtigt werden können.

In der Zeit zwischen dem Ersten – und dem Zweiten Weltkrieg wurde das Elsass in eine riesige Baustelle verwandelt, indem die gewaltigen Bauten der Maginotlinie errichtet wurden. Entlang der französisch-deutschen Grenze entstand ein Wall aus Stahl und Beton, der seinesgleichen sucht. Die bis zu 30 m unter dem Boden liegenden Festungsanlagen sollten einen Einmarsch Deutschlands auf französischen Boden für immer verhindern.

Im Zweiten Weltkrieg umgingen die Deutschen die Maginotlinie im Norden. Im Süden griffen sie die Werke zwar an, doch gelang es ihnen nicht, die grossen Festungsbauten zu bezwingen. Noch am 24. Juni 1940 schiesst das Werk Schoenenbourg auf Ansammlungen feindlicher deutscher Kräfte, obwohl an diesem Tag der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Erst auf Befehl des französischen Oberkommandos müssen die Festungstruppen ihre Werke räumen und den Deutschen übergeben. Die französischen Besatzungen gehen in Kriegsgefangenschaft, obwohl sie nicht besiegt worden sind.

1941 richteten die Deutschen in Struthof-Natzweiler ein Konzentrationslager ein, um den dort vorhandenen roten Granit abzubauen, welcher in Nürnberg für die gigantischen Bauten der Reichsparteitage benötigt wurde. Zudem wurden in diesem Lager auch medizinische Experimente von Nazi-Professoren der Universität Strassburg durchgeführt.

Reiseprogramm


Erster Reisetag

0815 Abfahrt mit Car ab Zürich Sihlquai nach Eiken. Zustiegsmöglichkeit beim dortigen Ausbildungszentrum des Zivilschutzes. Kaffee und Einführungsreferat zu den Kämpfen am Hartmannswillerkopf. Weiterfahrt zum Hirzenstein. Aufstieg auf den Hartmannswillerkopf auf sehr interessanten jedoch mehrheitlich unbekannten Wegen mit zahlreichen Orientierungen zu den Schlachtverläufen, vorbei an vielen baulichen Überresten im ehemaligen hart umkämpften Kampfgebiet. Mittagessen aus dem Rucksack im Gelände (bei schlechter Witterung in einem ehemaligen Kampfunterstand). Besichtigung von Kampfstellungen, Monument des 152. Infanterieregiments, Seilbahnstation, ehemalige Kaserne, Gipfelkreuz und des grossen Soldatenfriedhofs. Anschliessend Besichtigung der neu erstellten Dokumentationsstelle «Hartmannswillerkopf». Anschliessend Fahrt nach Munster, Zimmerbezug im Hotel***, Abendessen und Übernachtung.

Zweiter Reisetag

Einführungsreferat zu den Kämpfen am Lingekopf. Anschliessend Fahrt auf den Lingekopf mit anschliessendem Besuch des Museums. Danach kurze Fahrt zum Mittagessen in einer Ferme. Nach dem Mittagessen Marsch mit Informationen entlang der Kampffront am Lingekopf. Anschliessend Fahrt nach Molsheim, Zimmerbezug im Hotel***, Abendessen und Übernachtung.

Dritter Reisetag

Fahrt nach Schoenenbourg. Deutschsprachige Führung im am meisten umkämpften Werk der Maginotlinie inkl. Besichtigung der Kampfblöcke im Gelände. Mittagessen im Raum Hatten. Besichtigung der Kasematte in Hatten.

Danach Fahrt zurück nach Molsheim. Referat zum Thema «Die Konzentrationslager im Dritten Reich», danach Abendessen und Übernachtung.

Vierter Reisetag

Fahrt nah Schirmeck. Besichtigung des Dokumentationszentrums «Mémorial de l’Alsace Moselle. Danach Fahrt zum Steinbruch des KZ Struthof-Natzweiler. Nach der Besichtigung Fahrt zum Mittagessen. Anschliessend Besichtigung des KZ Struthof-Natzweiler. Nach einem Kaffeehalt Rückfahrt nach Zürich.

Bestellung Reisedokumentation


Die Reisedokumentation ist erwerblich. Interessenten wenden sich zur

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