Begehrt, besetzt, befreit und jetzt?
Inhalt aktualisiert am 24.02.2024
Reiseleitung: Oberst i Gst a D Fritz Lehmann
Acht Reisetage
Neue Reise
Ein Muss für Neugierige! Geschichte(n) in einem derzeit strategisch sehr aktuellen und uns wenig bekannten Land!
Thematische Umschreibung
Viele von uns erinnern sich: 1991 erzwangen die Esten auf friedlichem Weg ihre Freiheit. Seither hat das kleine Land erstaunliche wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Fortschritte erzielt. Doch im Osten ziehen dunkle Wolken auf: Russland erhebt seine Hegemonialansprüche, indes hat der estnische NATO-Beitritt die Lage vorerst sicherer gemacht und dennoch herrscht Beklemmung. Wie geht es weiter?
Nach Jahrhunderten der Unterdrückung wurde Estland 1918 unabhängig, allerdings nicht für lange. Ab 1940 fielen deutsche, dann sowjetische Besatzer ein und verheerten Land und Leute. Zehntausende Estinnen und Esten kamen um oder wurden deportiert. Entschlossen widersetzten sie sich ihren Besatzern. Die „Waldbrüder“ leisteten aktiven Widerstand, stets in der Hoffnung, der Westen werde zu Hilfe kommen. Ihre letzten Gefechte lieferten sie den Sowjets im Jahr 1957.
Wie ist es zum aktuellen Brennpunkt Estland gekommen? Wo gründen die Wurzeln estnischen Selbstverständnisses? Wir werden die kriegerischen Esten kennenlernen, die freiwillig oder zwangsrekrutiert unter verschiedenen Fahnen fochten. Die Weltkriege werden im Mittelpunkt stehen, auch der Widerstand gegen die Okkupanten. Bisweilen schweifen wir ab zu den estnischen Wikingern und in die nordischen Kriege.
Estland ist ein melancholisch-schönes Land, das vorwiegend aus Gewässern, Inseln und Mooren besteht. Demzufolge ist die Artenvielfalt überwältigend. Grün und „Baltischblau“ dominieren. Wir werden die vergangene baltendeutsche Welt kennenlernen und kulturelle Perlen fischen.
Programm
Erster Reisetag, Samstag, 22. Juni 2024
Frühzeitig, 07:00 Uhr: Abflug und Transfer von Zürich via Frankfurt nach Tallinn. Nach einer kurzen Zwischenverpflegung fahren wir auf der historischen Strasse von Tallinn (Reval) in Richtung Narva, zur grössten Russengemeinde innerhalb der EU. Am späteren Nachmittag treffen wir bei den Sinimäed, den blauen Hügeln, ein, wo 1944 Rückzugskämpfe zwischen der deutschen Heeresgruppe Nord und den Sowjets stattfanden. Anschliessend Weiterfahrt via Narva nach Joesuu an der Narva-Mündung. Hotelbezug (***) für eine Nacht, Welcome-Drink, gemeinsames Abendessen russischen Charakters.
Zweiter Reisetag, Sonntag, 23. Juni 2024
Check-out. Nach dem Frühstück Einführung in die estnische Kriegsgeschichte. Danach fahren wir in die Innenstadt von Narva, unmittelbar an der estnisch-russischen Grenze. Wir besuchen den „langen Herrmann“, die Burg von Narva, erheischen einen Blick auf das von Iwan IV. (der Schreckliche) erbaute Iwangorod ennet der Grenze. Weiterfahrt via Zwiebelstrasse in den Süden, an den Peipussee. Gemeinsames Mittagessen am Peipussee. Weiterfahrt nach Tartu (Dorpat), der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas 2024. Hotel-Check-in (****) für eine Nacht. Spaziergang durch die Innenstadt mit Universitätsgelände sowie Domhügel. Alsdann gemeinsames Nachtessen im „Schiesspulverkeller“. Zu Fuss geht es zurück ins Hotel und Übernachtung.
Dritter Reisetag, Montag, 24. Juni 2024
Nach dem Frühstück zeigt uns ein lokaler Guide die Altstadt von Tartu. Dann fahren wir weiter nach Westen, rund um den Vörtsjärv (Wirzsee) und wir treffen in der alten Hansestadt Viljandi (Fellin) ein. Dort nehmen wir ein gemeinsames Mittagessen in atmosphärischer Umgebung ein. Dann Fahrt nach Rassila zu einem „Waldbrüder-Bunker“. Diesen erreichen wir nach einem halbstündigen Marsch auf dem alten Partisanenweg. Am Abend Weiterfahrt nach Pärnu (Pernau), Hotelbezug (****) für eine Nacht. Gemeinsames Abendessen im Zeichen estnischer Kultur. Übernachtung.
Vierter Reisetag, Dienstag, 25. Juni 2024
Ab auf die Insel! Nach dem Frühstück fahren wir nach Muhu (Moon), einer Zwischeninsel vor dem eigentlichen Ziel, der Insel Saaremaa (Ösel). Im baltendeutschen Herrenhaus Pädaste wird ein reichhaltiger Kaffee-Halt eingelegt. Weiterfahrt nach Orissaare ins Militärmuseum. Schliesslich treffen wir in Kuressaare (Arensburg), einem idyllischen Ostsee-Kurort, ein. Gemeinsames Mittagessen und Hotel Check-in (****) für eine Nacht. Am späteren Nachmittag besuchen wir die Arensburg, einen alten Bischofssitz, der als Kommandantur und Gefängnis diente. Besuch des Schlossmuseums. Am Abend geführte Tour durch den Kurort. Gemeinsames Abendessen.
Fünfter Reisetag, Mittwoch, 26. Juni 2024
Check-out. Nach dem Frühstück fahren wir auf der Strandstrasse nach Sääre (Zerell). Unterwegs Halt beim Monument der Tehumardi-Nachtschlacht Ende 1944. In Salme legen wir einen Halt ein und beschäftigen uns mit dem Thema Saaremaa-Esten und Wikinger. Auf der äussersten Spitze der Insel, in Sääre, begutachten wir die Reste der russischen Stebel-Batterie und hören vom deutschen Unternehmen „Albion“ im 1. Weltkrieg. Je nach Zeitverhältnissen besuchen wir noch ein einfaches Militärmuseum und erheischen einen Blick auf die Irmenstrasse und Kurland. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im lokalen Fischrestaurant, Rückfahrt nach Kuressaare, wo wir eine kurze Zeit zur individuellen Stadtbesichtigung haben. Gegen Abend Flug vom Flughafen Kuressaare nach Tallinn. Hotel (****) Check-in für drei Nächte. Der Abend steht zur individuellen Verfügung.
Sechster Reisetag, Donnerstag, 27. Juni 2024
Heute, nach einem baltischen Frühstück, geht es an die Nordküste, nach Virve wo wir eine alte Bootswerft der Sowjets besuchen. Wir fahren durch die Wälder der Landschaft Harrien. Vor Ort angekommen, erkunden wir die riesige Uboot-Entmagnetisierungsanlage des Kalten Krieges und erfahren einiges über die jüngere estnische Marine-Geschichte. Anschliessend versetzen wir uns wieder ins 18. Jahrhundert und fahren nach Palmse, in eines der grössten baltendeutschen Güter Estlands. Mittagessen. Via Rakvere (Wesenberg) kehren wir nach Tallinn zurück. Den Abend beenden wir mit einem gemeinsamen Nachtessen. Allenfalls erfährt dieser Tag noch thematische Anpassungen. Übernachtung.
Siebter Reisetag, Freitag, 28. Juni 2024
Heute besuchen wir das Laidoner-Museum auf der Halbinsel Viimsi. Die Fahrt dorthin unterbrechen wir beim Kloster Pirita, das im 16. Jhrh. von den Truppen Iwans des Schrecklichen namensgerecht verheert wurde. Im Laidonermuseum werden wir durch die estnische Kriegsgeschichte geführt. Anschliessend kehren wir in die Hauptstadt zurück und besuchen das Meremuseum, das von Kennern als eines der spannendsten Museen Europas bezeichnet wird. Alsdann gemeinsame Verpflegung, worauf wir uns ins KGB-Museum im Hotel „Viru“ begeben, wo wir Einsicht in die geheimdienstliche Tätigkeit der Sowjets erhalten. Die Reise nähert sich ihrem Ende, am Abend ist der Moment für das gemeinsame estnisch-baltische Abschieds-Nachtessen gekommen. Übernachtung in Tallinn.
Letzter Reisetag, Samstag, 29. Juni 2024
Check-out. Wir nehmen zuerst das Frühstück ein und begeben uns dann auf einen morgendlichen Spaziergang, begleitet von einem Guide, und lernen die Altstadt vertieft kennen. Je nach Disposition kommt noch eine Diskussion zur strategischen Gesamtlage mit einem Vertreter der estnischen Abwehr zustande und anschliessend steht die Zeit zur individuellen Verfügung. Warum nicht ein Besuch in der ältesten Apotheke Europas? Oder eine Süssigkeit im Café „Majasmokk“, das seit 1860 unverändert geblieben ist? Tallinn hält für alle etwas bereit. Am Mittag versammeln wir uns im Hotel, behändigen das Gepäck und kehren mit dem Nachmittagsflug, 13:45 Uhr wieder via Frankfurt in die Schweiz zurück. Ankunft 17:25 Uhr in Zürich.
Reisedokumentation
Den Teilnehmenden wird vor der Reise eine, zur thematischen Reisevorbereitung verfasste, schriftliche Dokumentation zugestellt. Die Möglichkeit des Downloads zur Nutzung auf elektronischen Geräten wird nach erfolgter, postalischer Zustellung der gedruckten Version durch die Eingabe eines Passworts gewährleistet. Diesen Code erhalten die Teilnehmenden mit erwähnter Sendung.
Ausrüstung
Gültiger Reisepass oder Identitätskarte, der Witterung angepasste Reisebekleidung, bequemes Schuhwerk.
Fitness
GMS – Kategorie: L+
AUSFÜHRUNGEN ZU DEN FITNESS-KATEGORIEN
Kulturelle Reiseanteil
Neben militärhistorischen Themen beansprucht die estnisch-baltische sowie russische Kultur einen hohen Anteil während dieser Reisetage!
Kosten pro Person
Leistungen gemäss Programm
Mitglieder im Doppelzimmer: SFr. 3’385.00
Nichtmitglieder im Doppelzimmer: SFr. 3’485.00
Einzelzimmerzuschlag: SFr. 540.00