gms homeReisenGMS Vergangene Reisen11-25 | Felddivision und Grenzbrigade 5 im Kalten Krieg

11-25 | Felddivision und Grenzbrigade 5 im Kalten Krieg

Freitag, 29. - Samstag, 30. August 2025

Aufgegebene Lösungen für neue Bedrohungen?

Inhalt aktualisiert am 18.07.2025

Reiseleitung: Divisionär a D Andreas Bölsterli

Zwei Reisetage

Erweiterte Wiederholungsreise (2023)

Kulturanteil: **

Ein Muss für alle, die sich für die Geschichte unserer Grossen Verbände interessieren und sich gleichzeitig mit der Frage nach dem „wie weiter“ beschäftigen wollen.


Thematische Umschreibung


Im Jahr 1958 herrscht der «Kalte Krieg» und der «eiserne Vorhang» trennt Europa. Die bipolare Bedrohung macht die Unterscheidung in «Gut» und «Böse» ist einfach. „Alle roten Pfeile kamen aus dem Osten“, so der Untertitel eines Buches aus der Feder von Hans Rudolf Fuhrer.

Es ist dannzumal auch völlig unbestritten, dass die Schweiz unabhängig ist und neutral – und zwar «bewaffnet neutral». Die Bedeutung dieser bewaffneten Neutralität ist von so grosser Bedeutung, dass 1958 die Frage diskutiert wird, ob die Schweiz Atomwaffen besitzen sollte. Im Rahmen des Disputs zum Thema erkennt man aber auch, dass die teuren Atomwaffen auf Kosten der konventionellen Ausrüstung gehen würden. Die Unterzeichnung des Atomsperrvertrags 1969 beendet schliesslich die Atomwaffen-Diskussion.

Über einen Zeitraum von rund 30 Jahren werden die Streitkräfte gemäss des Armeeleitbildes bis 1994 kontinuierlich ausgebaut. Die «Armee 61» ist die grösste Milizarmee der Schweizer Geschichte. Sie umfasst noch Anfang der 90er-Jahre über 700’000 Armeeangehörige. Ihr Leitbild zielt auf eine «flächendeckende Abwehr» mit der Fähigkeit zum Gegenschlag ab. Die Konzeption vom 6.6.66 bildet diese Gedanken ab und prägt die Kampfführung auch geografisch durch die Vorgabe „Kampf ab Landesgrenze“ im starken Infanteriegelände des Jura und die Optionen der Gegenschläge der Mechanisierten Divisionen auf durchgebrochenen Gegner in den Kampfräumen der Felddivisionen.

Die Milizarmee ist auch dank des Konsenses zum Verständnis der Ost-West Bedrohung bis tief in die 80er-Jahre eng mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen verwoben. Kleine wie grosse Unternehmen akzeptieren weitgehend klaglos, dass ihre Fachkräfte jährlich mehrere Wochen Militärdienst leisten und am Arbeitsplatz fehlen.

Nach dem Ende des Kalten Krieges muss sich die Armee neu orientieren und ihre Existenz rechtfertigen. Wer ist der neue Feind? Was sind die grössten Bedrohungen für die Schweiz?

Die «Armee 61» mit ihrer flächendeckenden Rundumverteidigung weicht dem neuen Leitbild der «Armee 95» und einer als «Dynamische Raumverteidigung» bezeichneten Einsatzdoktrin. Ende der 1990er-Jahre beginnt die Planung der «Armee XXI». Sie bringt eine weitere deutliche Reduzierung der Mannschaftsstärke mit sich. Dieser Entwicklung folgt bis 2022 die Weiterentwicklung der Armee (WEA). Sie will die Armee wieder stärker regional verankern und Ausrüstung und Ausbildung verbessern.

Die Ausgaben für die militärische Landesverteidigung sinken innert rund 20 Jahren von 1.7 Prozent auf 0.8 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Auch der Anteil am gesamten Bundeshaushalt reduziert sich um über die Hälfte.

Heute, mit der Rückkehr der aggressiven Machtpolitik an vielen Orten in der Welt und den aktuellen Kriegsschauplätzen in der Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten und am Horn von Afrika suchen viele Staaten wieder nach einer Doktrin und nach einer Streitkräfteplanung und -Finanzierung, die Antworten auf diese Zeitenwende geben soll. Die Schweizer Armee will sich wieder spezifisch auf die Verteidigungsfähigkeit vorbereiten und Doktrin und Beschaffungen darauf ausrichten. In diesem Sinne hat das Modell Konzeption 6.6.66 plötzlich wieder prüfenswerte Aspekte, die im Rahmen dieser Reise diskutiert und aufgezeigt werden sollen.

Programm


Erster Reisetag: Freitag, 29. August 2025

08.00 Uhr: Fahrt im Car von Zürich über Niederweningen, Siglistorf und Mellikon nach Zurzach an den Rhein. Hier im „Flecken Zurzach“ erfolgt in einem der ehemaligen Messehäuser mit ihren berühmten Innenhöfen die thematische Einführung in die Reise, ergänzt mit einer Kaffeepause.

Zurzach – Schwertgasse

In Rietheim beurteilen wir am Rhein das Übersetzen von Angriffskräften im Gelände und besuchen im Aufstieg ins Mettauertal die Sperrstelle Mettau. Weiter geht die Fahrt ins Städtchen Laufenburg. Die Stadt mit Teilen in zwei Ländern wird nach dem Mittagessen im Rahmen einer Stadtführung vorgestellt. Ergänzend wird das Thema der „Wahrung der Neutralität“ (WN 87) und deren Einfluss auf die Kampfplanung beleuchtet.

Hornussen – Bunker mit einer Centurion-Panzerkanone

Unsere Reiseroute folgt nachmittags zuerst der Bözbergachse zu einer Sperrstellung mit einem Centurion Bunker und führt nachher weiter entlang der Staffeleggachse zum Kommandoposten der Grenzbrigade 5. Der erste Tag wird mit dem Blick vom Bözbergplateau ins Wasserschloss nach Brugg abgeschlossen. Zimmerbezug (***) in Windisch, Abendessen und Übernachtung im Hotel.

Zweiter Reisetag: Samstag, 30. August 2025

Frühstück und Check-out: Einführung in den zweiten Reisetag, den wir mit dem Besuch des Klosters Königsfelden mit seinen weltberühmten Glasmalereien beginnen. Die Klosterkirche wurde 2024 renoviert und öffnete im März 2025 wieder ihre Tore für die Besucher.

Das ehemalige Kloster von Königsfelden – ein historischer Ort über die Jahrhunderte

Im Birrfeld und entlang der Reuss werden die Aufträge der Truppen der Felddivision 5 erläutert und im Gelände vorgestellt. Mittagessen in Fislisbach. Anschliessend Besuch der Ruine Stein in Baden. Der dortige Standort ermöglicht den Einblick ins Limmattal und in den urbanen Raum der Agglomeration. Wir wechseln auf die linke Seite der Limmat um aus Sicht eines potenziellen Angreifers den Raum um Dietikon und den Mutschellen beurteilen zu können.

Der Übergang des Mutschellen – Passage obligé um weiter vorzustossen, wenn denn die „erste Reihe“ nicht standhalten kann …

Zum Schluss führt die Reise auf den Hasenberg (Mutschellen) für die Zusammenfassung der Reise, die gegen 18.15 Uhr wieder in Zürich endet.

 


Reisedokumentation

Den Teilnehmenden wird vor der Reise eine, zur thematischen Reisevorbereitung verfasste, schriftliche Dokumentation zugestellt. Die Möglichkeit des Downloads zur Nutzung auf elektronischen Geräten wird nach erfolgter, postalischer Zustellung der gedruckten Version durch die Eingabe eines Passworts gewährleistet. Diesen Code erhalten die Teilnehmenden mit erwähnter Sendung.

Ausrüstung


Sportlich bequem Reisekleidung mit trittfestem Schuhwerk. Witterungsschutz. Geografische Karten nach eigenem Ermessen.

 

Fitness


GMS – Kategorie L + (leicht plus):

Es bedarf aber angesichts der kurzen An- und Rückmarschwege zu diversen Stellungen doch einer gewissen Ausdauer. Je nach persönlichem Leistungsvermögen ist aber der Verbleib im Car während gewissen Programmpunkten möglich.

AUSFÜHRUNGEN ZU DEN FITNESS-KATEGORIEN

Teilnehmerzahl


Mindestens 15, maximal 25 Personen

 

Preise pro Person inkl. MwSt.


Mitglieder (im Doppelzimmer):
CHF 750.00

Nichtmitglieder (im Doppelzimmer):
CHF 830.00

Einzelzimmerzuschlag:
CHF 35.00

Getränkepauschalen zu den Mittagessen:
CHF 40.00

Inbegriffen:

  • GMS-Leistungspaket
  • Getränke zu den Mittagessen (die Getränkepauschale wird automatisch verrechnet).

Nicht inbegriffen:

  • Getränke zum Abendessen

ANMELDUNG ALS PDF        


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