250 Jahre amerikanische Unabhängigkeit im globalen Kontext
Reiseleitung: Dr. Georges Bindschedler, Präsident der GMS
Elf Reisetage
Neureise
«Der erste Präsident der USA vermag nichts für die Turbulenzen, die deren 47. Präsident derzeit anrichtet. George Washingtons Wirken wird Donald Trumps Politik historisch mehr als nur überleben und verdient uneingeschränkte Anerkennung, gerade im Jahr des 250sten Geburtstags dieses Staats.»
(Zitat: Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg anlässlich der Reiseleitertagung 2025 zur offenen Frage, ob USA-Reiseangebote der GMS derzeitig opportun seien.)
Kultureller Reiseanteil: Die Reise ist militärhistorischer Natur, die Schlachtfelder in den USA sind jedoch nicht nur militärisch von Interesse, sondern sind gut unterhaltene Parks, die die Schönheit der amerikanischen Landschaft widerspiegeln. Ausserdem lässt sich die Attraktivität der Städte Philadelphia und Washington D.C. bestaunen.
Ein Muss für alle, die sich mit der Geschichte und der aktuellen Politik der USA auseinandersetzen und sich mit der Entwicklung der Kolonialgeschichte und insbesondere des British Empires beschäftigen.
Thematische Umschreibung
Die Reise vermittelt im 250sten Gedenkjahr der amerikanischen „Declaration of Independence“ historische Zusammenhänge und bringt diese illustrativ anhand zweier Führungspersönlichkeiten und ihrer Führungsfähigkeiten näher.
- Die britische Kapitulation der Truppen unter der Führung von Lord Cornwallis gegenüber den amerikanischen Truppen unter der Führung von George Washington 1781 in Yorktown besiegelt die 1776 ausgerufene Unabhängigkeit der 13 Nordamerikanischen Kolonien und bedeutet den endgültigen Verlust der britischen Hoheitsrechte in den Gebieten dieser Provinzen.
- Für die Briten war die Kapitulation ein Tiefschlag, ähnlich wie die Kapitulation von Singapore im Jahre 1942. Interessanterweise bedeutete sie für den britischen General Lord Charles Cornwallis nicht das Ende seiner Karriere, sondern den Beginn einer erfolgreichen Tätigkeit als Governor General in Indien. Offensichtlich zog er Lehren aus der Niederlage und führte die englischen Truppen erfolgreich im Krieg gegen den südindischen Herrscher Tipu Sultan, der sich – wie vorher die Amerikaner – mit Frankreich verbündet hatte und die Unabhängigkeit von Mysore sichern wollte. Die Reise knüpft also in gewisser Weise an die GMS-Indienreise von 2023 an.
- Der Verlust der nordamerikanischen Provinzen bewog die Briten, sich vermehrt Indien zuzuwenden und ihre Herrschaft dort auszubauen. Sie duldeten fortan auch keine Unabhängigkeitsbestrebungen von indischen Herrschern mehr, sondern unterwarfen sich direkt oder indirekt sukzessive den gesamten Kontinent. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg muss im Kontext der Entwicklung des britischen Weltreiches betrachtet werden.
- Der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg muss auch im Zusammenhang mit dem Wettbewerb unter den führenden europäischen Nationen um koloniale Stützpunkte und Herrschaftsgebiete, vor allem in Nordamerika und Indien, gesehen werden, insbesondere unter dem Aspekt der Rivalität zwischen Grossbritannien und Frankreich. Frankreich musste als Folge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) seine kolonialen Ambitionen in Nordamerika aufgeben und den Briten grosse Zugeständnisse machen. Der siebenjährige Krieg war eine entscheidende Ursache für die französische Unterstützung der amerikanischen Unabhängigkeit. Die französische Unterstützung trug wesentlich zum Sieg der Amerikaner bei. Die Unabhängigkeit der 13 nordamerikanischen Provinzen fand dann ihre endgültige Bestätigung im erneuten Krieg zwischen den USA und Grossbritannien von 1812 bis 1815; in diesem Kriege fand auch das denkwürdige Ereignis der Belagerung von Baltimore statt, währenddem das amerikanische Fort McHenry erfolgreich Widerstand leistete und Anlass zur Dichtung und Komposition der amerikanischen Nationalhymne bot.
- Die Medien konzentrieren mit ihrer personenfokussierten Berichterstattung so stark auf die Präsidenten der USA, dass ein verzerrtes staatspolitisches Bild dieses grossartigen Landes entsteht. Der föderalistische Staatsaufbau und seine Bedeutung finden in diesem Bild kaum Niederschlag. Die Reise wird Gelegenheit bieten, fundamentale staatsrechtliche Aspekte zu reflektieren.
- Thema wird ferner die amerikanische und britische Geschichtsüberlieferung sein. Diese fusst einerseits auf dem amerikanischen aufgeklärten demokratisch-freiheitlichen, fast ins überirdische gehobenen Staatsverständnis und anderseits auf der britischen paternalistisch verklärten Adelsherrschaft.
- Die Reise konzentriert sich auf Standorte, wo sich die beiden Kontrahenten Washington und Cornwallis gegenüberstanden. Sie verzichtet bewusst auf die berühmten und für den Ausgang des Ringens ebenfalls bedeutenden Standorte wie Boston, Lexington, Concord, Ticonderoga und Saratoga im Norden bzw. am Hudson River sowie auf die südlichen Schauplätze Charleston, Camden, Guilford Courthouse in South und North Carolina.
- George Washington und Charles Cornwallis standen sich mehrmals im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegenüber. Bereits 1775/76 schlugen sie sich gegenseitig in Trenton und Princeton, wobei sich die Brillanz der Führung durch Washington zeigte, zu der Cornwallis die richtige Antwort nicht fand. 1781 in Yorktown musste Cornwallis schliesslich kapitulieren und sich Washington geschlagen geben. Ein Vergleich dieser beiden grossen Heerführer wird interessante Einsichten über ihre „Generalship“ vermitteln: da Washington, der das Handwerk als Heerführer im Felde erlernte und taktische wie strategische Brillanz entwickelte, hier Cornwallis, der professionelle Offizier, dem seine Herkunft aus dem hohen Adel und die damit verbundene Verachtung für die Kolonisten vermutlich zum Verhängnis wurden. Fragwürdige Führungsstrukturen und Intrigen prägten auch den Führungsalltag beider Heerführer.
Vorgesehenes Programm
Erster Reisetag: Donnerstag, 9. April 2026
Flug in die USA, nach Philadelphia, Bezug des Hotels im Stadtzentrum für vier Nächte.

Zweiter Reisetag: Freitag, 10. April 2026
Besuch des Independence National Historical Park mit Liberty Bell, Independence and Congress Hall, Museum of the American Revolution, Fort Mifflin. Philadelphia war die erste Hauptstadt und quasi der Geburtsort der sich bildenden USA. Hier fanden die entscheidenden Sitzungen unter den Vertretern der 13 Kolonien statt, die zur Unabhängigkeit führten. Auch ein Besuch des Schlachtschiffes New Jersey aus dem Zweiten Weltkrieg ist ein lohnendes Ausflugsziel für Schweizer Landratten.

Dritter Reisetag: Samstag, 11. April 2026
Nachdem sich George Washington in New York 1776 geschlagen geben musste und, gefolgt von den Briten unter Lord Cornwallis, seine Kontinentalarmee nach Süden durch New Jersey geführt hatte, bezog er Stellung hinter dem Delaware River in der Nähe von Trenton. Mit einem genialen Schachzug gelang Washington ein Befreiungsschlag, der ihm etwas Luft vor seinem Gegner Cornwallis verschaffte: Am Weihnachtstag 1776 überquerte er mit seiner kleinen, schlecht ausgerüsteten Armee den fast zugefrorenen Delaware River und schlug das Britische Kontingent in Trenton.
Im Januar 1777 holte er zu einem erneuten Schlag aus, vertrieb die Briten aus Trenton und schlug sie bei Princeton, der heute berühmten Universitätsstadt. Dieses Ereignis war nicht nur ein taktischer Erfolg, sondern bedeutete strategisch-politisch ein Wiederaufleben des Widerstandsgeistes in den Kolonien, nachdem die Amerikaner zuvor von den Briten beinahe vernichtend geschlagen worden waren.

Vierter Reisetag: Sonntag, 12. April 2026
Im wunderschönen Valley Forge nahe Philadelphia bezog George Washington 1778 Winterquartier. Das Winterlager war gut organisiert, sodass sich die in äusserst schlechtem Zustand befindliche Armee Washingtons erholen konnte. Ein deutscher Offizier, Friedrich Wilhelm von Steuben, bildete die Armee im militärischen Handwerk aus und legte damit die Grundlage für die späteren Erfolge der Kontinentalarmee Washingtons.
Anschliessend an den Besuch von Valley Forge begehen wir die Schlachtfelder von Brandywine und der Paoli-Gefechte, die Washington im September 1777, vor dem Bezug des Winterquartiers in Valley Forge, verlor und die zur Besetzung Philadelphias durch die Briten führte. Hier zeigten sich die Briten und insbesondere Cornwallis ihren amerikanischen Widersachern überlegen.
Fünfter Reisetag: Montag, 13. April 2026
Monmouth Battlefield State Park ist der Ort des letzten grösseren Gefechtes im Norden der 13 Kolonien, wo sich Cornwallis und Washington gegenüberstanden, bevor sie sich in Yorktown zur entscheidenden Schlacht trafen. Die Schlacht fand am 28. Juni 1778 statt, als sich die Briten aus Philadelphia zurückzogen, und sie zeigt exemplarisch Führungsqualitäten Washingtons aber auch Schwächen seines Gegners Cornwallis.
Nach diesem Gefecht verlagerte sich der Schwerpunkt des Unabhängigkeitskrieges in den Süden, nach South und North Carolina.
Sechster Reisetag: Dienstag, 14. April 2026
Fahrt nach Washington D.C. und Zwischenhalt in Baltimore mit Besichtigung des Forts McHenry, das im Krieg von 1812 zwischen den USA und Grossbritannien Anlass zur Dichtung der Nationalhymne bot. Das Fort McHenry ist mitten in der Bucht von Baltimore gelegen und wegen seiner Symbolik ein „Nationalheiligtum“. Von dort aus sieht man auf die kürzlich infolge einer Schiffskollision zusammengebrochene Brücke, die nach dem Autor der Nationalhymne, Francis Scott Key, benannt war.

Bezug Hotel in Washington D.C. für zwei Nächte.

Siebter Reisetag: Mittwoch, 15. April 2026
Washington D.C. National Archives mit Declaration of Independence. Wir besichtigen den Ort, wo die wichtigsten Dokumente der amerikanischen Geschichte aufbewahrt sind, das Pendant zu unserem Bundesbriefarchiv bzw. -museum in Schwyz. Ausserdem spazieren wir zum Tidal Basin, wo wir mit etwas Glück noch die berühmten japanischen Kirschbäume und das sagenhafte Licht, das sie spenden, bewundern können. Individuelles Programm möglich.

Achter Reisetag: Donnerstag, 16. April 2026
Fahrt nach Williamsburg und Besichtigung von Jamestown, der ersten Siedlung auf amerikanischem Boden. Bezug Hotel in Williamsburg für zwei Nächte.

Neunter Reisetag: Freitag, 17. April 2026
Yorktown Battlefield Park, wo Cornwallis am 19. Oktober 1781 die Waffen vor Washington strecken musste. Yorktown ist ein Schlüsselereignis der amerikanischen Unabhängigkeit. Das Zusammenwirken der französischen Flotte mit der Kontinentalarmee Washingtons ermöglichte diesen einzigartigen, operativ-taktisch beispielhaft geführten Feldzug. Cornwallis kam zwar persönlich unbeschadet aus dieser Kapitulation, für das Britische Reich bedeutete sie aber praktisch den Verlust der nordamerikanischen Kolonien; bis zum Friedensschluss 1783 fanden keine nennenswerten grösseren Gefechte mehr statt. Das Schlachtfeld ist gut erhalten und gepflegt und lohnt einen Ausflug auch für an der Militärgeschichte weniger begeisterte Besucher.

Zehnter Reisetag: Samstag, 18. April 2026
Fahrt nach Mount Vernon, Besichtigung des berühmten Landsitzes von George Washington, der an einem zauberhaften Ort am Potomac liegt. Übernachtung in der Nähe von Dulles Airport

Letzter Reisetag: Sonntag, 19. April 2026
Rückflug in die Schweiz, sofern Zeit vorhanden eventuell Besichtigung des Steven F. Udvar-Hazy Centers. Dieses Luftfahrtmuseum liegt in der Nähe des Flughafens und beherbergt einzigartige Zeugnisse aus der zivilen wie militärischen Luftfahrt. Insbesondere gibt es dort ein Space Shuttle zu besichtigen.
Reisedokumentation
Den Teilnehmenden wird vor der Reise eine, zur thematischen Reisevorbereitung verfasste, schriftliche Dokumentation zugestellt. Die Möglichkeit des Downloads zur Nutzung auf elektronischen Geräten wird nach erfolgter, postalischer Zustellung der gedruckten Version durch die Eingabe eines Passworts gewährleistet. Diesen Code erhalten die Teilnehmenden mit erwähnter Sendung.
Ausrüstung
folgt mit der definitiven Reiseausschreibung im „GMS-Reiseprogramm 2026“
Einreisebestimmungen
Entsprechend dannzumal geltender Bestimmungen wird sich unser Reisebüro mit den zur Reise angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verbindung setzen.
Fitness
GMS – Kategorie L + (leicht plus):
Rundgänge und Stadtspaziergänge können längere Distanzen aufweisen; in den Parks gibt es Visitors Centers, auf die man sich beschränken kann.
AUSFÜHRUNGEN ZU DEN FITNESS-KATEGORIEN
Besondere Bemerkungen
- Um keine unnötigen Fahrzeiten zu generieren und Zeit zu verlieren, wird auf das Mittagessen verzichtet. Amerikanische Hotels bieten ohnehin üppige Morgenessen an und ausserdem ergibt sich die Gelegenheit, jeweilen am Abend in verschiedenen Restaurants gut zu essen, da die Hotels ausnahmslos in städtischen Zentren liegen. Zu Mittag wird jedem Reiseteilnehmer vom Hotel ein kleines Lunchpaket mitgegeben; Getränke sind im Bus vorhanden.
- Die Übernachtungen sind an möglichst wenigen Orten geplant, so dass nicht an jedem Tag gepackt werden muss. Die Ausflüge sind so geplant, dass genügend Zeit vorhanden sein sollte, um auf eigene Faust die Städte, in denen das Hotel liegt, zu erkunden oder etwas freie Zeit zu geniessen.
Kosten pro Person
Der zu erwartende Reisepreis bewegt sich in der Kategorie 5
AUSFÜHRUNGEN ZU DEN GMS-PREISKATEGORIEN
Die effektiven Reisepreise werden derzeit kalkuliert und später publiziert.