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02-24 | Normandie: Sommer 1944

Montag, 22. April - Samstag, 27. April 2024

Mehr als nur eine Landung – der alliierte Feldzug von Juni bis August 1944

Inhalt aktualisiert am 09.06.2025

ZUM REISEBERICHT

ZUR BILDERSAMMLUNG


Reiseleitung: Div a D Dominique Juilland

 

Sechs Reisetage

Neu konzipierte Reise

 


Thematische Umschreibung


D-Day, die Landung der alliierten am 6. Juni 1944 ist unseren GMS-Mitgliedern längst ein Begriff. Es gibt keine Destination, welche im Rahmen unserer militärhistorischen Exkursionen öfters bereist wurde. Omaha-Beach, Sword, Juno und wie die Landezonen auch immer bezeichnet wurden sind in der DNA militärhistorisch interessierter Personen und gemeinhin im Programm darauf ausgerichteter Reiseanbieter.

Die eigentliche Landeoperation «NEPTUNE» war das eine: spannend, beeindruckend und ist in unzähligen Block-Busters von Hollywood (meist sehr eindrücklich und authentische) dem Publikum nahegebracht worden. Cornelius Ryans Darstellung vom „Längsten Tag“ (1959) war namensgebend für dieses, den Verlauf des Zweiten Weltkriegs wie kaum ein zweites verändernde, historische Ereignis.

Unser Reiseleiter wirft seinen Blick aber vor allem auch auf den Tag zwei und die nachfolgenden Wochen. Der Ausbruch aus dem Brückenkopf entlang der Kanalküste war wohl noch von grösserer Bedeutung. Erst die beiderseits verlustreichen Schlachten um Caen, Carentan, Cherbourg, Saint-Lô, ja die ganze Bretagne und schliesslich die Einkesselung des Gros der deutschen Kräfte bei Falaise, ermöglichten letztlich die Einnahme von Paris und den darauf folgenden Vorstoss Richtung Belgien und an den Westwall.

Selbstredend können wir nicht alle Schlachten vor Ort im Detail nachvollziehen, aber: es ist eine operative Reise mit Ausgangspunkt 6. Juni 1944 fokussiert aber vor allem auch die Ereignisse bis August 1944.

„OVERLORD“ – der Operationsplan

Reiseprogramm


Erster Reisetag: Montag, 22. April 2024

Individuelle Anreise nach Basel SBB. 08:34 Uhr: Fahrt mit dem TGV nach Paris Gare de Lyon (Ankunft: 11:38). Mittagessen beim Bahnhof in einer typischen Brasserie parisienne. Am Nachmittag Fahrt mit dem Car über Pontoise und durch das Vexin nach Les Andelys.  Von den Höhen der mittelalterlichen Burg Château Gaillard, welche im Mittelalter an der Seine die Grenze zwischen dem «Land der Nordmannen» und der französischen Krone bildete, Studium der Kämpfe um den Flussübergang durch die Wehrmacht während des Frankreichfeldzuges im Mai 1940 und beim Rückzug nach der verlorenen Schlacht um die Normandie im August 1944.

Anschliessend Fahrt nach Rouen und Bezug des Hotels (****) in der Nähe des Stadtzentrums.

Château Gaillard mit Seine und Les Andelys

Zweiter Reisetag: Dienstag, 23. April 2024

Der Morgen ist der bewegten Geschichte des Herzogtums der Normandie und der Stadt Rouen gewidmet. Stadtrundgang durch das historische Zentrum mit Besuch der durch Claude Monets Bilder berühmten Kathedrale, dem Marktplatz, wo Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen starb und die Abtei Saint Ouen mit ihrer weltberühmten Cavaillé-Coll Orgel.

Danach Fahrt nach Arromanches mit Zwischenhalt in einem typischen normannischen Städtchen für das Mittagessen.   In Arromanches Studium der logistischen Unterstützung der Operation «OVERLORD» am Beispiel des künstlichen Hafens mit Besuch des dazugehörenden Museums. Anschliessend Fahrt nach Bayeux und Besuch des Musée de la Tapisserie mit der einzigartigen «Tapisserie de la Reine Mathilde» (UNESCO Weltkulturerbe). Bezug des Hotels (****) in Bayeux für drei Nächte.

Künstlicher Hafen Arromanches 1944

Dritter Reisetag: Mittwoch, 24. April 2024

Der ganze Tag ist dem westlichen Teil der eigentlichen Landeoperation «NEPTUNE» gewidmet. Fahrt nach Caen und ausführlicher Besuch des Mémorial, welches einen guten Gesamtüberblick über die ganze Operation «OVERLORD» (Eroberung der Normandie) gibt. Nach einer kurzen Fahrt durch die neu aufgebaute Stadt nach der totalen Zerstörung während der Schlacht ihre Eroberung im Juni-Juli 1944 und Mittagessen bei der Pegasus-Bridge. Am Nachmittag Besuch des Museums und der britischen Luftlandezone zur Abriegelung der Ostflanke der Landestrände und Neutralisierung der dortigen Artilleriewerke des Atlantikwalles. Anschliessend Fahrt nach Westen entlang der britisch – kanadischen Landestrände mit Zwischenhalten zum Besuch der Artilleriefeuerleitstelle Riva-Bella und der JUNO-Beach. Rückfahrt ins Hotel und Nachtessen in einem typischen Restaurant normand. Übernachtung in Bayeux.

Pegasus Bridge im englisch-kanadischen Sektor von «NEPTUNE» 1944

Vierter Reisetag: Donnerstag, 25. April 2024

Der ganze Tag ist dem östlichen Teil der Operation «NEPTUNE» gewidmet. Die Fahrt über Carentan zur UTAH-Beach führt durch die sumpfige Luftlandezone der amerikanischen Divisionen, welche der westlichen Abriegelung der Landestrände diente. Die Begehung des Strandes und des Museums von UTAH gibt ein gutes Bild der Herausforderungen, welche die amerikanischen Truppen bei der Landung meistern mussten. Anschliessend Besuch der Artilleriestellung St.Marcouf und Mittagessen in Saint-Maire l’Eglise. Am Nachmittag Besuch des dortigen Museums, das den amerikanischen Luftlandedivisionen gewidmet ist. Rückfahrt nach Bayeux mit  Zwischenhalten an der Point du Hoc, welche die Rangers am D-Day eroberten und dem grossen amerikanischen Militärfriedhof  oberhalb von OMAHA-Beach. Fakultatives Nachtessen und Übernachtung in Bayeux.

Pointe du Hoc zwischen OMAHA- und UTAH-Beach im amerikanischen Sektor von «NEPTUNE»

Fünfter Reisetag: Freitag, 26. April 2024

Dieser Tag ist mit Schwergewicht der Kesselschlacht von Falaise gewidmet. Fahrt zum Schlachtfeld von Falaise mit Zwischenhalt auf der Anhöhe 112 südwestliche Caen, von wo aus die Schlacht und der Durchbruch bei der Stadt im Juli 1944 studiert wird. Besuch des Mémorial du Montormel, am Ort des Ausbruchs der letzten deutschen Kräfte aus dem Kessel, mit anschliessender geführter Begehung des Schlachtfeldes. Mittagessen in Vimoutiers. In der Nähe am Nachmiitag Besuch des Unfallortes von GFM Rommel und in Camenbert des Musée du Camembert. Anschliessend Rückfahrt nach Rouen. Bezug des Hotels (****) und gemeinsames Abendessen in der Altstadt. Übernachtung in Rouen.

Vimoutiers: Aufgegebener intakter Tiger I nach der Kesselschlacht von Falaise

Letzter Reisetag: Samstag, 27. April 2024

Fahrt nach Giverny, dem Landsitz des Malers Claude Monet. Freier Besuch des Landhauses mit dem Atelier und dem berühmten Garten. Weiterfahrt nach dem nahen La Roche-Guyon und geführter Besuch des Château La Roche-Guyon, das dem GFM Rommel als KP diente. Mittagessen in La Roche-Guyon, danach Fahrt nach Paris Gare de Lyon. 16:22 Uhr: Rückfahrt nach Basel (Ankunft: 19:26 Uhr). Individuelle Heimreise ab Basel SBB.

Claude Monets Garten nach einem seiner Gemälde

Der Reisebericht von Peter Fietz

Die 27- köpfige Reisegruppe traf sich frühmorgens in Basel und wurde durch die beiden Reiseleiter, Div a D Dominique Juilland und Div a D Andreas Bölsterli begrüsst, im Anschluss fuhren wir mit dem TGV nach Paris.  Ankunft auf die Minute pünktlich. Hier wartete bereits der GMS Reisebus mit Martin Budinsky. Nach einem ersten «Kennenlernen-Mittagessen», verbundenen mit der üblichen Frage «wie bezahlt man die Getränke möglichst effizient, wenn es für 27 Gäste nur eine Rechnung gibt» , fuhr uns Martin auf dem Weg nach Rouen, unserem ersten Etappenort,  zu den Anhöhen von Les  Andelys. Hier trafen wir auf die Ruinen des Schloss Gaillard, hoch über dem der Seinetal gelegen. Wir werden daran erinnert, dass die Normandie, wie es der Name besagt, einmal durch die Normanen mit Richard Löwenherz besetzt, also faktisch’ englisches’ Gebiet war, die Burg diente den Normanen als Vorposten zum Schutz der Stadt Rouen gegen Angriffe des französischen Königs. Die Seine an dieser engen Stelle mit seinen Übergängen und Anhöhen spielte aber auch, Ironie des Schicksals, sowohl im Mai 1940 anlässlich des Frankreichfeldzuges und vier Jahre später im August 1944 anlässlich des Rückzugs der Wehrmacht aus der Normandie eine wichtige Rolle.

Rouen, die Kulturstadt

Am Abend erhielten wir eine umfassende Information durch die beiden Reiseleiter: Dominique Juilland, Gesamtleitung sowie Teil  ‘Invasion nach erfolgreicher Landung ’, Andreas Bölsterli, Landeoperation ‘NEPTUNE’ . Eine gelungene Aufteilung mit hochkarätigen Experten, wie sich zeigen wird.

Der folgende Morgen war dem Besuch der Stadt Rouen mit der Kathedrale, hier befindet sich in einem Sarkophag das Herz von Richard Löwenherz, sowie dem Markplatz, wo Jeanne d’Arc hingerichtet wurde, gewidmet. Einen Höhepunkt der besonderen Art erlebten wir bereits zu Beginn der Reise: ein  privates Konzert auf einer der berühmtesten Orgel Frankreichs, der Cavaillé-Coll Orgel, in der Kirche Saint.Quen. Ein kultureller Höhepunkt, ein musikalischer Farbtupfer auf der thematisch  ‘feldgrauen’ Reise. Zu verdanken hatten wir dies Dominique Juilland, unserem Reiseleiter, selbst Organist, dank seinen ausgezeichneten Beziehungen.

Arromanches / Batterie de Longues-sur-Mer

Nach der Besichtigung von Rouen erfolgte am Nachmittag der Besuch von Arromanches mit dem künstlichen Hafen und dem neu gestalteten Musée du Débarquement. Hier wird einem einmal mehr die hohe Bedeutung der gesamten Logistik einer Operation dieser Grössenordnung bewusst. «Failure was not an option». Die Fertigteile des künstlichen Hafens ‘MULBERRY B’ (‘A’ im Omaha Sektor wurde nach drei Tagen Betrieb durch einen Sturm zerstört)  wurden damals nach mehrjähriger Planung in England erstellt, über den Kanal gezogen und vor Arromanches versenkt. Während den ersten vier entscheidenden Monaten erfolgte damals ein wesentlicher Teil des alliierten Nachschubes über diesen künstlichen Hafen. Der Erfolg der gesamten Operation ‘OVERLORD’ und damit der Befreiung Europas hing vom erfolgreichen Bau und Betrieb dieses künstlichen Hafens ab. Auch heute nach über 80 Jahren sind Teile davon noch zu sehen. Jedes Mal eindrücklich.

Auf dem Weg nach Bayeux, im Nordwesten der Normandie, unser Homebase für die nächsten Tage, besuchten wir die deutsche Artilleriebatterie Longues-sur-Mer, zwischen den beiden Landungsabschnitten Omaha Beach und Gold Beach gelegen. Die  Batterie bestand aus vier Geschützen,  wobei eines davon noch gut erhalten ist. Die Batterie wurde bereits am 7. Juni 1944  nach nur einem Tag durch britische Einheiten gestürmt. Das Ausschalten der deutschen Artilleriebatterien entlang des gesamten Abschnittes, drei davon standen auf unserem Programm, waren ein absolut prioritäres Ziel der Landung am 6. Juni 1944. Dank der Résistance kannte man ihre Standorte.

Östlicher Teil der Landeoperation (Sword, Juno, Gold) | Caen / Ranville / Merville

Nach dem morgendlichen Briefing besuchten wir das «Memorial de Caen», welches einen sehr umfassenden Einblick über den Zweiten Weltkrieg und den Kampf in der Normandie vermittelt. «The big picture». Im Felsen, tief unter dem Museum, befand sich das Hauptquartier von General Wilhelm Richter. Richter befehligte die Division, welche primär den Britischen und kanadischen Abschnitt zu verteidigen hatte. Innerhalb nur einer Woche verlor die Division über fünfzig Prozent ihrer Soldaten.

Am Nachmittag erfolgte der Besuch der berühmten Pegasus-Brücke, welche sich heute im Park des zugehörigen Museums befindet. Wir erinnern uns: diese Brücke musste damals zwingend unversehrt in den Besitz der Alliierten gelangen, um die Flanke sichern zu können. Sie wurde im Handstreich in der Nacht vom 5./ 6. Juni 1944 von britischen Luftlandeinheiten mit ihren Lastenseglern genommen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Artilleriebatterie von Merville. Ihr Auftrag bestand darin, den westlichen Abschnitt unter Feuer zu nehmen und stellten deshalb eine grosse Bedrohung der britischen und kanadischen Landung in diesem Raum dar. Die Batterie wurde in der Nacht auf den 6. Juni nach einem verlustreichen Kampf durch britische Fallschirmjäger gestürmt. Während unserer  Fahrt im Anschluss entlang der Küste der Normandie, mit Besuch des Musée du Mur de l’Atlantike, einem gut erhaltenen ehemaligen Deutschen Bunker und Beobachtungposten, erhielten wir einen umfassenden Eindruck über Topographie und Ausdehnung der Landezonen. Zum Vergleich: die Ausdehnung zwischen den beiden äussersten Abschnitten betrug ca. 80 km, was in etwa der Distanz von Zürich nach Sargans entspricht

Westlicher Teil der Landeoperation (Omaha, Utah) | Sainte-Mère-Eglise / Pointe du Hoc

Am Vormittag besuchen wir den westlichsten Landungsabschnitt, UTAH, mit dem zugehörigen Museum. Nach erfolgter Einführung im Gelände durch Andreas Bölsterli besuchten wir das Museum, es  zeigt umfassend den Ablauf der Landung der Amerikaner in diesem westlichsten Sektor auf. (und: hier entstand auch unser Gruppenphoto).

Am Nachmittag folgte der Besuch der Ortschaft Sainte-Mère-Eglise, der Fallschirmspringer ist immer noch oben, hier bildeten die  berühmten 82. und 101. Luftlandedivisionen in der Nacht auf den 6. Juni 1944, analog den Briten am anderen Ende der Landungszone, in den Gebieten um Sainte-Mère-Eglise einen Brückenkopf. Das Airborne Museum widmet sich dieser Phase, seit der Eröffnung vor 60 Jahren hat es seine Ausstellung laufend erweitert. Am späteren Nachmittag ging es weiter mit dem Bus zum Pointe du Hoc, der deutschen Artilleriestellung im amerikanischen Sektor OMAHA gelegen, die durch ein Rangerbataillon nach starkem Widerstand eingenommen wurde. Dabei musste im Anschluss festgestellt werden, dass die 155mm Kanonen zwischenzeitlich entfernt worden waren. Der Nachmittag wurde mit dem Besuch des berühmten amerikanischen Militärfriedhofes in Colleville-sur-Mer abgeschlossen. Wir trafen hier auf einen holländischen Truppenverband, welcher in würdiger Form einen Kranz niederlegte. Das sich in der Nähe befindliche ‘Overloard Museum Omaha Beach’ zeigt als eines der wenigen Museen in der Normandie auch verschiedene Deutsche Panzer und Ausrüstungsgegenstände. Im Museum befindet sich auch der Wortlaut eines Textes von Eisenhower, den Entwurf einer offiziellen Mitteilung, die er hoffte, damals niemals herausgeben zu müssen: falls die gesamte Landungsoperation ‘NEPTUNE’  im Sand verlaufen und die Operation hätte gestoppt werden müssen. Mit dem Besuch dieses Museums schlossen wir den Teil Landungsoperation ‘NEPTUNE’ ab.

Zwei Monate nach unserem Besuch fanden in der Normandie, unter anderem hier auf dem amerikanischen Militärfriedhof, die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Invasion statt. Es dürfte das letzte Mal gewesen sein, dass D-Day Veteranen an einem solchen Gedenkanlass teilnehmen konnten.

Die besuchten Museen entlang des Landungsabschnittes, sechs in der Zahl, je einem spezifischen Kampfabschnitt zugehörig, sind durchwegs einen persönlichen Folgebesuch in der Normandie wert.

Die Wochen nach der erfolgreichen Landung

Die erfolgreiche alliierte Landung in der Normandie war ein wichtiger Teil der gesamten Operation ‘OVERLOARD’, entscheidend für den weiteren Verlauf der 2. Front gegen Deutschland und den Vorstoss bis zur Deutschen Grenze waren die nachfolgenden Wochen und Monate. Dominique Juilland vermittelte anhand diverser Unterlagen einen Überblick über den Frontverlauf ab Mitte Juni 1944. Noch war die deutsche Wehrmacht in der Lage, einen Riegel, um den Brückenkopf der Alliierten zu bilden. Die entscheidende Schlacht fand Mitte August 1944 im Kessel von Falaise, südlich von Caen, statt.  Nach schweren Kämpfen gelang es den Alliierten, die deutschen Truppen nachhaltig zu zerschlagen. Die Wehrmacht verlor dabei das Gros ihrer in Frankreich eingesetzten Panzer, ein grosser Teil der Truppen geriet in Gefangenschaft. Von diesen Verlusten konnte sich die Wehrmacht nicht mehr erholen, wenige Tage später, am 25. August 1944 marschierten die Alliierten in Paris ein. Mitentscheidend für diesen Erfolg war die alliierte Luftüberlegenheit, der die Deutschen nichts entgegenzusetzen hatten.

Kesselschlacht von Falaise

Am zweitletzten Tag unserer Reise unternahmen wir die Besichtigung im Gelände.

Der Kesselschlacht von Falaise ist das Mémorial de Montormel gewidmet. Das Memorial befindet sich auf einer Anhöhe, von hier hat man einen umfassenden Blick über das Schlachtfeld. In einem grossen Raum im Museum konnten parallel die Aktionen der beteiligten Truppen auf dem Bildschirm und im Gelände verfolgt werden. Anschliessend fuhren wir das Gelände im Bus ab. Wir erlebten faktisch den wechselnden Frontverlauf nach. Eine damals bis zum Schluss der Schlacht offene Lücke ermöglichte es den Deutschen, Truppen und wenig Material aus dem Kessel zu retten. Unser Referent, der Leiter des Memorials, befasst sich seit über 20 Jahren mit der Kesselschlacht. Er kennt jedes Schützenloch. Seine Erläuterungen  waren lebendig, spannend und vor allem temporeich, dies, als wäre er selbst dabei gewesen. Zumindest für den Schreibenden, welcher die letzten 25 Jahre seines Berufslebens mit der englischen Sprache verbracht hat, waren die französischen Erläuterungen sehr herausfordernd.

Auf der Rückfahrt nach Rouen, wo wir unsere letzte Nacht verbrachten, besuchten wir noch das Musée du Camembert in Vimoutiers,  hier wird der Originalkäse hergestellt, sowie ganz in der Nähe den Unfallort von GFM Rommel. Rommels Fahrzeug wurde damals von einem Flieger angegriffen. Der Auftrag der alliierten Flieger lautete damals, jedes sich in Bewegung befindliche feindliche Objekt zu bekämpfen. Ein letzter Höhepunkt wurde uns auf der Fahrt versprochen: ein Deutscher Panzerkampfwagen VI, Tiger I. Vielleicht der beste Panzer im WWII. Ein solcher steht einsam und verlassen, an einer Hauptstrasse, in der Nähe des Ortes, wo die Besatzung ihn seinerzeit stehen gelassen hat.

Monets Garten und Rommels Hauptquartier

Am letzten Tag der Reise, auf dem Weg nach Paris,  besuchten wir in Giverny den Landsitz von Claude Monet mit dem berühmten Garten, im Anschluss das Chateau La Roche-Guyon, welches  GFM Rommel und Von Kluge als HQ diente. Es wurde durch alliierte Luftangriffe stark beschädigt. Eine eigens für unsere Gruppe organisierte Privattour durch das Schloss war sehr interessant.

Schlussendlich erreicht die gut gelaunte Reisegruppe nach sechs Reisetagen wieder Paris, äusserst knapp erwischten wir den TGV nach  Basel, keine Minute zu spät, der dichte Verkehr in der Stadt liess grüssen. Und ebenso auf die Minute genau kamen wir in Zürich an.

Es ist beiden Reiseleitern, Dominique Juilland und Andreas Bölsterli, gelungen, uns sehr interessante, auch neue Aspekte zur Landung in der Normandie, aber auch zum weiteren Verlauf der Operation, bis der Weg nach Paris frei war, zu vermitteln. Herzlichen Dank dafür. Das Eindrückliche an dieser GMS-Reise ist die Abfolge von Kriegsschauplätzen mit gut erhaltenen Ruinen, Orten von Kampfhandlungen und den zugehörigen Museen, dies in einer sehr schönen Region am Meer.


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